Die Elastizität bei einem Kraftfahrzeug-Antrieb beschreibt den Umstand, dass die Nenndrehzahl eines Antriebsaggregates größer ist als die Drehzahl, bei der das Aggregat das höchste Drehmoment liefert; dabei ist Nenndrehzahl diejenige Drehzahl, bei der die Nennleistung abgegeben wird. Je weiter die Drehzahl des maximalen Drehmomentes von der Drehzahl der maximalen Leistung (relativ) entfernt ist, desto elastischer ist der Antrieb. Je elastischer ein Motor, desto größer ist der wirtschaftliche Fahrbereich, auch elastischer Bereich genannt, der zwischen maximalem Drehmoment und maximaler Leistung liegt. In der Regel wird bei Kraftfahrzeugen eine möglichst große Motorelastizität angestrebt, um die einzelnen Getriebegänge über einen möglichst großen Drehzahlbereich effektiv nutzbar zu machen. Dadurch können beispielsweise Belastungssteigerungen (im Sinne einer Erhöhung der Fahrwiderstände), etwa durch eine Berganfahrt oder Gegenwind, trotz sinkender Geschwindigkeit ohne Gangwechsel bewältigt werden.
Berechnung der Motorelastizität
Bei der Motorelastizität wird zwischen der Drehmomentelastizität, der Drehzahlelastizität und der Gesamtelastizität des Motors (nach Wolfgang Flössel) unterschieden:
Drehmomentelastizität
mit
- = Drehmoment bei max. Leistung
- = max. Drehmoment
Drehzahlelastizität
mit
- = Drehzahl bei max. Leistung (Nenndrehzahl)
- = Drehzahl bei max. Drehmoment
Gesamtelastizität des Motors
Manchmal wird die Drehzahlelastizität „Gesamtelastizität“ und die Drehmomentelastizität „Motorelastizität“ genannt; ist der „elastische Bereich“.
Literatur
- Karl-Heinz Dietsche, Thomas Jäger, Robert Bosch GmbH: Kraftfahrtechnisches Taschenbuch. 25. Auflage, Friedr. Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden, 2003, ISBN 3-528-23876-3
- Max Bohner, Richard Fischer, Rolf Gscheidle: Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik. 27. Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten, 2001, ISBN 3-8085-2067-1
- Jan Trommelmans: Das Auto und seine Technik. 1. Auflage, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1992, ISBN 3-613-01288-X