Elevator Action | |
Entwickler | Taito |
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Publisher | Taito |
Veröffentlichung | 1983 |
Genre | Actionspiel |
Spielmodus | Bis zu 2 Spieler abwechselnd |
Steuerung | 4-Wege-Joystick; 2-Buttons |
Gehäuse | Standard, Cocktail |
Arcade-System | Taito SJ = Haupt-CPU: Z80 (@ 4 MHz), M68705 (@750 kHz) Sound-CPU: Z80 (@ 3 MHz) Sound Chips: 4 × AY-3-8910 (@ 1,5 MHz), DAC (@ 1,5 MHz) |
Monitor | Raster Auflösung 256 × 224 (4:3 Horizontal) Farbpalette: 64 |
Information | Zweit-CPU als Kopierschutz (verschlüsselte Opcodes) |
Elevator Action ist ein erfolgreiches Arcade-Spiel, das ab 1981 von Taito Corporation entwickelt und ab Juni 1983 erstmals in den USA vertrieben wurde.
Die Steuerung besteht aus einem Vier-Wege-Joystick und zwei Buttons (Spielknöpfe). Elevator Action macht auf den ersten Blick einen simplen Eindruck. Mit einer Spielfigur in einem hohen Gebäude von oben nach unten zu gelangen, klingt nicht gerade nach Herausforderung. Bereits nach kurzer Spielzeit stellt man fest, dass Strategie und fortgeschrittenes Können benötigt wird, um in diesem Spiel erfolgreich zu sein.
Zwar konnte Elevator Action nicht die Arcade-Hitlisten anführen wie seinerzeit Pac-Man oder Donkey Kong. Dennoch erreichte Elevator Action als Arcade-Spiel Kultstatus.
Auf Elevator Action folgte 1994 das Arcade-Spiel Elevator Action Returns (in den USA als Elevator Action II veröffentlicht) sowie einige Sondervarianten, die nur für Heim-Spielkonsolen veröffentlicht wurden.
Komponist der eingehenden Musik des Spiels war Yoshio Imamura.
Spielablauf
Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Agenten für eine nicht näher definierte Organisation (Codename „Otto“ bzw. „Agent 17“). Dieser seilt sich von oben auf das Dach eines 30-stöckigen Gebäudes ab und okkupiert den Aufzug durch einen Schacht des obersten Stockwerks.
Hier beginnt das Spiel mit Level 1. Von Gegnern wird der Spieler ab sofort kompromisslos verfolgt und beschossen (nicht näher definierte Sicherheitsleute des Gebäudes in schwarzem Outfit und Hüten). Die Gegner treten unvermittelt und ohne Muster aus blauen Türen auf den Flur des Gebäudes. Teilweise verschwinden sie auch wieder in diesen.
Der Spieler muss Geheimdokumente sammeln, indem er alle roten Türen des Gebäudes auf seinem Weg nach unten betritt. Über Aufzüge und Rolltreppen versucht er, bis zu seinem Fluchtfahrzeug im untersten Stockwerk zu gelangen, ohne sich vorher von ständig attackierenden Gegnern eliminieren zu lassen.
Punkte erzielen
Der Spieler muss Gegner erschießen, um damit Punkte zu erzielen. Punkteübersicht für das Spiel:
Erschießen eines Gegners bei Licht : 100 Punkte Erschießen eines Gegners im Dunkeln : 150 Punkte Dropkicken eines Gegners bei Licht : 150 Punkte Dropkicken eines Gegners im Dunkeln : 200 Punkte Lampe auf einen Gegner fallen lassen : 300 Punkte Zerdrücken eines Gegners mittels Aufzug : 500 Punkte Geheimdokument abholen (rote Türen) : 500 Punkte
Level (Spielrunde)
Sind alle Geheimdokumente gesammelt, muss man den Aufzug erreichen, der den Spieler in das Stockwerk B1 fährt. Ab hier kann der Spieler nicht mehr abgeschossen werden. Er läuft zum Auto, springt ins Fluchtfahrzeug und rast davon. Das Level ist jetzt erfolgreich beendet und der Spieler erhält einen Bonus.
Der Bonus für Level 1 : 1000 Punkte Level 2 : 2000 Punkte Level 3 : 3000 Punkte usw. Ab Level 10 gibt es immer 10000 Punkte
Die klassische Grundeinstellung des Arcadespiels beginnt mit 3 Leben und einem Bonusleben bei 10000 Punkten. Andere Einstellungen sind mittels Dipswitch möglich. Nachdem der Spieler Level 1 erfolgreich absolviert hat, startet er automatisch mit Level 2, wiederum im Aufzug des 30. Stockwerks. Dieses Schema ist allen Levels gleich.
Aktionsmöglichkeiten des Spielers
Mit dem Joystick bestimmt der Spieler die Laufrichtung (links, rechts, runter, hoch), Schussrichtung (rechts oder links) sowie die Möglichkeit, sich bei Gefahr zu ducken.
Der erste Button (Spielknopf) dient dem Schießen von bis zu drei Schüssen direkt hintereinander. Im Abstand von einer knappen Sekunde kann man wieder drei Schüsse abfeuern.
Der zweite Button ist zum Hüpfen (auf der Stelle ohne gleichzeitige Joystickbewegung) oder Dropkicken (zur linken oder rechten Seite mit gleichzeitiger Joystickbewegung) vorgesehen.
Aktionsradius der Gegner
Die Gegner erscheinen und verschwinden unvermittelt und variabel durch blaue Türen und schießen stets sofort, und zwar entweder aufrecht, geduckt oder sogar am Boden liegend.
Aus roten Türen erscheinen keine Gegner. Hat der Spieler ein Geheimdokument abgeholt, ändert sich die Türenfarbe nach blau und es können ab sofort Gegner aus dieser Türe erscheinen.
Gegner feuern immer nur einen Schuss ab und können erst nach einigen Sekunden erneut schießen. Von Zeit zu Zeit fallen Gegner in den Aufzugschacht und werden dadurch getötet. Punkte für den Spieler gibt es dafür jedoch nicht.
Aufzüge
Der Aufzug ist die in diesem Spiel zentrale Vorrichtung, um von Stockwerk zu Stockwerk nach unten zu gelangen. Im normalen Spielmodus sind alle Aufzüge mit dem Joystick gezielt hoch und runter steuerbar.
Es ist allerdings Vorsicht geboten. Gegner versuchen ständig von rechts oder links den Spieler zu erschießen. Außerdem kann sich der Spieler im Aufzug nicht ducken, sondern lediglich hüpfen (Aufzug fährt dann nach oben) oder aus dem Aufzug nach rechts oder links aussteigen oder dropkicken.
Es ist möglich, Aufzugschächte zu überspringen, wenn sich kein Aufzugseil in der Mitte des Schachts befindet, da der Spieler ansonsten in den Schacht fällt und ein Leben verliert.
Auch auf jedem Aufzugdach kann der Spieler nach unten mitfahren, allerdings ist der Aufzug dann nicht steuerbar. Zum Aufsteigen oder Aufspringen ist nur ein kleiner Versatz (etwa eine Beinlänge der Spielfigur) nach unten möglich. Ist der Aufzug allein bereits schon zu weit ins nächste Stockwerk gefahren, verliert der Spieler sein Leben, wenn er hinterherspringt. (Vorsicht: Bei einer Aufzugfahrt nach oben besteht die Gefahr, eingequetscht zu werden).
Doppelaufzüge haben keine besondere Funktion, außer dass die obere Box immer zwei Stockwerke über der unteren Box stoppt. Daher ist die Benutzung der unteren Box im Doppelaufzug ratsam.
Rolltreppen
Mit der Rolltreppe kann der Spieler auf der rechten oder linken Gebäudeseite nach unten oder nach oben fahren. Hierzu läuft oder springt er auf die rechteckige Markierung und drückt den Joystick nach unten bzw. nach oben. Während des Rolltreppefahrens kann der Spieler nicht erschossen werden und selbst auch nicht schießen.
Stockwerke und Gebäude
Insgesamt besitzt das für alle Level gleiche Hochhaus-Gebäude – durch Zahlen markierte – 30 Stockwerke. (Strenggenommen sogar 32: der Schacht auf dem Dach des Aufzugs ist der 31. Stock. Das Stockwerk, in dem das Fluchtfahrzeug steht und ein jeweiliges Level beendet wird mit der Bezeichnung B1 unterhalb des ersten Stockwerks).
In den beleuchteten Stockwerken bleibt es immer hell. Die einzige Ausnahme bildet eine temporäre Dunkelheit von einigen Sekunden, die der Spieler durch das Abschießen von Flurlampen aus dem Aufzug heraus auslöst. Mit dem Abschießen der Lampen allein erzielt man allerdings keine Punkte.
- Die Stockwerke 15 bis 11 sind generell unbeleuchtet.
- Rolltreppen links und rechts gibt es in den Stockwerken 20 bis 17 sowie im 16. nur rechts.
- Die Stockwerke 30 bis 21 sind schmaler als die unteren. Es gibt 2 Türen auf beiden Seiten dieser Etagen und den Aufzug in der Mitte, der die Etagen 30 bis 19 verbindet.
- Ein Aufzug sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite verbindet die Stockwerke 11 bis 7.
- Stockwerk 7 hat gar keine Türen.
- Der untere Gebäudeteil hat von Stockwerk 6 bis 1 Türen auf beiden Seiten und 5 Aufzugsschächte dazwischen.
Der Fluchtschacht nach Stockwerk B1 zum Beenden des Levels variiert. Es gibt kein festes Schema und der Fluchtschacht wird erst in den untersten Stockwerken für den Spieler sichtbar.
Rote Türen
Um das jeweilige Level erfolgreich abzuschließen, müssen alle Geheimdokumente aus allen roten Türen abgeholt werden.
- In Level 1 sind das 5 rote Türen.
- In Level 2 insgesamt 6 rote Türen usw.
- Die maximale Anzahl mit 10 roten Türen ist ab Level 7 erreicht und wird in höheren Levels nicht überschritten.
Die Anordnung der roten Türen ist immer zufällig. Wenn der Spieler sich auf das Quadrat rechts oder links neben der roten Tür stellt, braucht er den Joystick nur noch nach rechts bzw. links zu drücken und die rote Tür öffnet sich automatisch. Der Spieler verschwindet dahinter und kann bis zu fünf Sekunden verweilen. Danach wird er automatisch vor die Tür gesetzt. Jedoch sollte man situativ entscheiden, wann der beste Zeitpunkt für das Verlassen des Raums hinter der roten Türe ist, also ggf. früher.
Sollte man eine oder mehrere rote Türen beim Erreichen des Stockwerks B1 ausgelassen haben, wird man automatisch zu der roten Tür teleportiert, die am weitesten entfernt ist.
Höhere Level
Jedes Level verzeichnet eine Zunahme der Geschwindigkeit der Gegner. Dies betrifft Bewegung und Schüsse. Außerdem bewegen sich von Level zu Level immer mehr Gegner auf der Aktionsebene des Spielers, um ihm das Leben schwer zu machen.
Zeitalarm
Braucht ein Spieler in einem Level länger als es der normale Spielmodus vorsieht, ertönt eine hektische Melodie und löst einen Zeitalarm aus. Dies bedeutet, dass ab jetzt die Gegner wesentlich schneller und wendiger werden, sie wesentlich schneller schießen und sich die Aufzüge nur noch mühsam bewegen lassen. Verliert ein Spieler während des Zeitalarms ein Leben, bleibt der Zeitalarm trotzdem erhalten. Dieser lässt sich nur dadurch beenden, indem der Spieler das Fluchtfahrzeug erreicht und damit das Level erfolgreich abschließt. (Vorsicht: das Spielen unter Zeitalarm ist schwierig!)
Nachfolger
Im Jahr 1994 veröffentlichte Taito einen Nachfolger des Spiels. Dieser wurde in den USA als Elevator Action II und in Japan und Europa als Elevator Action Returns vertrieben. Das Spiel verfügt über eine wesentlich bessere Grafik und Spezialeffekte wie explodierende Fässer, digitale Sprachausgabe (und Schreie), zusätzliche Waffen (Maschinengewehr, Bomben), verschiedene wählbare Charaktere sowie eine größere Spielwelt. Das Spielprinzip ist im Wesentlichen gleich geblieben, setzt jedoch weniger auf Hochhaus-Szenarien und bietet daher als neue Levels auch Orte wie einen Flughafen oder einen Industriepark. Allerdings waren die Nachfolger nicht so erfolgreich wie das ursprüngliche Kult-Spiel.
Dexter's Laboratory: Robot Rampage (2000) nach der Zeichentrickserie Dexters Labor für Game Boy Color zählt ebenfalls zur Serie, ist jedoch nicht von Taito.
2009 erschien der Lightgun-Shooter Elevator Action: Death Parade. Über den PlayStation Store ist das Spiel seit Mitte 2011 als Elevator Action Deluxe für die PlayStation 3 verfügbar, welches sich an der 1995er-Arcade-Version orientiert.
Portierungen
Konsolen
- Atari 2600 (1983) – nie veröffentlicht
- Nintendo Entertainment System (1985)
- Sega Master System (SG-1000) (1985)
- Nintendo Game Boy (1991)
- Sega Saturn (1997) mit Elevator Action Returns
- Nintendo Game Boy Color (2000) Elevator Action EX
- Nintendo Game Boy Advance (2002) als Elevator Action Old & New
- Sony PlayStation 2 (2005) in Taito Memories Vol. 2 / Taito Legends
- Microsoft Xbox (2005) in Taito Legends
- PlayStation Portable (2006) in Taito Legends Power Up
- Handyspiel (2006) als Elevator Action 3D
- Nintendo Wii (2007)
- Sony Playstation 3 (2011) als Elevator Action Deluxe
Heimcomputer
- Sinclair ZX Spectrum (1987)
- Commodore C64 (1987) von Quicksilva
- Amstrad CPC (1987)
- MSX
- PC (Windows) (ab 2005) in Taito Legends
Ähnliche Spiele
- Mission Elevator
- Sim Tower (Maxis, 1995) eher eine Simulation, aber mit Aufzügen und Rolltreppen
- Bonanza Bros. (Sega) in Tant R & Bonanze Bros.
- Impossible Mission
Weblinks
- Bericht aller Teile, incl. Death Parade auf hardcoregaming101 (englisch)
- Elevator Action in der Killer List of Videogames (englisch)
- Elevator Action 2 in der Killer List of Videogames (englisch)
- Elevator Action Returns in der Killer List of Videogames (englisch)
- Elevator Action bei MobyGames (englisch)
- Bericht über das eingestellte Nintendo DS Spiel. auf BoingBoing.net