Ellen Frank (* 9. März 1904 in Aurich; † 17. September 1999 in Klagenfurt) war eine deutsche Schauspielerin und Tänzerin.

Leben

Die Tochter des preußischen Regierungsrates Georg Frank und seiner Ehefrau Paula geb. Heckmann wuchs in Köln und ab 1911 in Hannover auf. Dort besuchte sie eine höhere Töchterschule. Sie erhielt eine Ausbildung an der Handelsschule und bei einem Ingenieurbüro. Danach arbeitete sie als Sekretärin bei einer Konzertagentur. 1921 verlor sie ihren Vater, 1922 ihre Mutter. Der Vormund ließ sie 1922 mündig erklären. Ellen Frank nahm Tanzunterricht und trat als Tanzelevin am Stadttheater Hannover auf. Ihre Schwester war Ilse Frank, die später den Namen Ise Gropius trug und Ehefrau von Walter Gropius war.

1924 tanzte sie am Dreistädtebundtheater Hamborn/Gladbeck/Oberhausen, danach in Duisburg. An der Schauspielschule von Erwin Piscator erhielt sie Schauspielunterricht und gab ihr Debüt als Amalia in Die Räuber an der Volksbühne Berlin. Sie spielte in Berlin an verschiedenen Theatern, unter anderem im Kabarett Die Katakombe, zwischendurch in Würzburg und Dresden und war sehr aktiv als Sängerin und Kabarettistin.

Ab 1933 konnte Ellen Frank sich auch im deutschen Film einen Namen machen. In mehreren Produktionen, darunter wiederholt mit Heinz Rühmann, verkörperte sie selbstbewusste junge Frauen. Nach ihrer Eheschließung im Jahr 1939 zog sie sich längere Zeit aus der Öffentlichkeit zurück.

In den 1950er Jahren sah man Frank wieder in einigen Filmen. 1954 war sie in zwei Schongerfilm-Märchenproduktionen zu sehen. In Rotkäppchen verkörperte sie die Großmutter, in Hänsel und Gretel war sie die Mutter. Von 1956 bis 1958 hatte sie ein Engagement am Münchner Theater in der Brienner Straße, von 1959 bis 1963 beim Staatstheater Berlin. Neben mehreren Tourneen und Gastauftritten spielte sie 1985 bis 1988 und erneut 1990 bis 1993 an den Münchner Kammerspielen. Große Bedeutung erlangte schließlich ihre Tätigkeit für das Fernsehen. Sie wirkte in mehreren Serien mit und gehörte zur Stammbesetzung von Matt in 13 Zügen und Zwei Münchner in Hamburg.

Ellen Frank war seit 1939 mit dem in der Baubranche tätigen Georg Arm verheiratet. Aus dieser später geschiedenen Ehe stammt ihre Tochter Evelyne Frank, die Kostümbildnerin wurde und den Bühnenbildner Matthias Kralj heiratete.

Filmografie

Literatur

  • Rolf Aurich: Ellen Frank – Schauspielerin, Tänzerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 24, 1994.
  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 255.
Commons: Ellen Frank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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