Ellen Presser (geboren 1954 in München) ist eine deutsch-jüdische Kulturmanagerin und Autorin.
Leben
Ellen Pressers Vater Izydor Presser stammte aus Kossiw im österreich-ungarischen Galizien und arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg als Jurist in Krakau. Ihre Mutter Fela Wurmann stammte aus Krasnik. Beide Eltern überlebten den Holocaust und kamen nach Kriegsende in einem UNRRA-Lager für Displaced Persons in Eschwege zusammen, zogen nach München, und, da ihre Pläne zur Weiterreise scheiterten, etablierten sie sich dort als kleine, selbständige Geschäftsleute. Sie haben zwei Kinder, die Familiensprache war Jiddisch.
Ellen Presser war staatenlos, bis sie 2006 die deutsche Staatsbürgerschaft erwarb. Sie studierte Biologie und Psychologie und arbeitete nach dem Diplom zunächst am Staatsinstitut für Frühpädagogik. Im Jahr 1983 wurde sie Leiterin des Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde München.
Sie schrieb Beiträge für die Jüdische Allgemeine und seit 1984 für den Jüdischen Kalender (Oelbaum-Verlag).
Schriften (Auswahl)
- (Hrsg.): Junge Juden in Deutschland. Protokoll einer Tagung. Israelitische Kultusgemeinde, München 1991
- Olga Mannheimer; Ellen Presser (Hrsg.): Nur wenn ich lache. Neue jüdische Prosa. München: dtv, 2002
- Ruth Melcer; Ellen Presser: Ruths Kochbuch: die wunderbaren Rezepte meiner jüdischen Familie. Stephan Schöll Illustrationen. Hildesheim: Gerstenberg, 2015
- Towje Kleiner: „Ich bin ein Komiker aus dem Leben heraus“. Berlin: Hentrich und Hentrich, 2020
Literatur
- Wolfgang Benz: Deutsche Juden im 20. Jahrhundert : eine Geschichte in Porträts. München: Beck, 2011, ISBN 978-3-406-62292-2, darin: Eine Jugend in München: Ellen Presser, S. 216–227
Weblinks
- Literatur von und über Ellen Presser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ellen Presser in der Internet Movie Database (englisch)