Epideixis oder epideiktische Rede (altgriechisch ἐπιδεικτικὸν γένος ‚aufzeigende/hinweisende Gattung‘) heißt eine bestimmte Redegattung nach der Systematik des Aristoteles. Die epideiktische Rede zielt auf den „genießenden“ Zuhörer und lobt oder tadelt den Redegegenstand. Ihr Hauptgesichtspunkt ist Ehrenhaftigkeit oder Unehrenhaftigkeit.
In seiner Rhetorik leitet Aristoteles die drei Redegattungen aus einem Kommunikationsmodell her: Zur Rede gehöre der Redner, der Gegenstand der Rede und der Zuhörer.
Beispiele für epideiktische Reden sind Festreden (Enkomien), Grabreden (Epitaphien) und Hochzeitsreden (Epithalamien).
Literatur
- Johannes Anderegg: Lorbeerkranz und Palmenzweig. Streifzüge im Gebiet des poetischen Lobs. Mit einem Beitrag von Konrad Schmid. Aisthesis, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8498-1076-4.
- Manfred Fuhrmann: Die antike Rhetorik. Eine Einführung. 2. Auflage. Patmos, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-69141-4, S. 81–83.
- Stefan Matuschek: Epideiktische Beredsamkeit. In: Gert Ueding (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Band 2: Bie–Eul. Niemeyer, Tübingen 1994, ISBN 3-484-68102-0, Sp. 1258–1267.
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