Eringaburg

Links ist die Wallanlage, in der Mitte der Graben zu erkennen

Alternativname(n) Hünenburg, Ammenser Burg
Staat Deutschland
Ort Delligsen
Entstehungszeit Eisenzeit (?)
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Graben, Wälle
Geographische Lage 51° 55′ N,  49′ O
Höhenlage 400 m ü. NN

Die Eringaburg ist eine eisenzeitliche oder frühmittelalterliche Höhenburg, die sich bei Ammensen südlich von Delligsen (Landkreis Holzminden) auf einem Ausläufer des Hils befindet. Volkstümlich ist sie auch als Hünenburg bei Ammensen bekannt.

Beschreibung

Der nach Osten weisende Bergsporn bietet durch steile Hänge im Süden und Osten einen natürlichen Schutz vor Angreifern, so dass die Befestigungsanlage das Plateau durch ein ca. 300 m langes bogenförmiges Wall-Graben-System nach West/Nordwest hin schützen konnte. Im dichten Buchenwald ist heute vor allem der bis zu 2 m tiefe Graben gut auszumachen.

Name

Der Name Eringaburg taucht erstmals in der großen Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim auf, die Bischof Bernward 1007 in Auftrag gegeben hat: "... et per rubram Leke in montem Salteri [der Selter]; de Salteri vero usque Eringabrug, inde Hilisesgroue [die Hilsmulde] et sic in Bokle [unklar, vielleicht ein Buchenhochwald]; ..." (nach Engelke 1934). In der Grenzbeschreibung des Hilses (Erbregister von Greene) Ende des 16. Jahrhunderts wird sie folgendermaßen erwähnt: Beim Kleygrundt „fenget der von Steinberg Holz boven den Duestern Thale an, und erstrecket sich bis unter die ammenser Burg, die ammenser Burgk entlangk bis an das Wenserburgk.“ (in: Steinacker 1910). Nach Schnath lässt der Name eine altsächsische Anlage erwarten, „nämlich die Volksburg des (ostfälischen) Aringos, der sich von Brüggen über Freden und Föhrste im Leinetal ausdehnte und für dessen "Mark" der Ort Garzen durch die Corveyer Schenkungsverzeichnisse belegt ist.“ (Schnath 1925). Die Eringaburg wäre somit die Burg des Gaues Aringon.

Erforschung

Archäologische Grabungen in der Eringaburg fehlen bis heute. Mauerreste sind nicht aufgefunden worden; bei Begehungen im Jahr 1956 wurden lediglich einige blaugraue Gefäßscherben nachgewiesen, die auf eine Nutzung auch im 11.–12. Jahrhundert hindeuten. Möglicherweise muss die Anlage aber zu den frühen eisenzeitlichen Befestigungswerken in Südniedersachsen gezählt werden.

Literatur

  • Karl Steinacker: Die Bau- und Kunstdenkmale des Kreises Gandersheim. Wolfenbüttel: Zwissler, 1910, S. 422 f.
  • Georg Schnath: Eringaburg und Kukesburg. NF2, 1925, S. 49–55. In: Nachrichtenblatt für Niedersachsens Vorgeschichte, Hildesheim: Lax, 1920–26
  • Bernhard Engelke: Die Grenzen und Gaue der älteren Diözese Hildesheim. Mit 1 Karte. – HannGbll N.F. Bd. 3, 1934/35, S. 1–23
  • Hermann Kleinau: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig A–K, In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen (Bremen und die ehemaligen Länder Hannover, Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe) XXX, Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen, 2, Land Braunschweig, August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1967, S. 179 u. 309
  • Hery A. Lauer: Archäologische Wanderungen in Südniedersachsen. Ein Führer zu Sehenswürdigkeiten der Ur- und Frühgeschichte. Band III, Angerstein: Verlag H. Lauer, 1988, S. 100
  • Hans-Wilhelm Heine: Frühe Burgen und Pfalzen in Niedersachsen. Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens 17. Hildesheim: 2. Aufl. 1995, S. 20
  • Hans-Wilhelm Heine: Die ur- und frühgeschichtlichen Burgwälle im Regierungsbezirk Hannover. Hannover 2000, ISBN 3-7752-5645-8, S. 134–135.
  • Margret Zimmermann, Hans Kensche: Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land. Hildesheim, 2001, S. 28–29
  • Christian Leiber: Studien zur Ur- und Frühgeschichte des Oberweserraumes. Rahde/Westfalen:Leidorf, 2004, im Textband S. 105–115
  • Erhard Cosack: Die Hünenburg bei Ammensen, Ldkr. Holzminden in: Neue Forschungen zu den latènezeitlichen Befestigungsanlagen im ehemaligen Regierungsbezirk Hannover, Neumünster, 2008, S. 19–21
  • Eintrag von Stefan Eismann zu Eringaburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.