Ernst Gundolf (* 1881 in Darmstadt; † 15. Mai 1945 in London) war ein deutscher Autor und Zeichner.
Leben
Ernst Gundolf war Sohn des jüdischen Mathematikers Sigmund Gundelfinger (Professor an der Technischen Hochschule Darmstadt) und jüngerer Bruder des Germanisten Friedrich Gundolf. Er gehörte wie dieser zum Kreis um Stefan George, wo er als „Weisheitsrat“ bzw. „Weisheitsbeirat“ galt.
Ernst Gundolf strebte jedoch weder Amt noch Karriere an und übte nie einen Beruf aus. Fast täglich fertigte er Federzeichnungen, Texte verfasste er nur sehr wenige. Gundolf mied die Öffentlichkeit und lebte recht asketisch.
Nach einer Haft im Konzentrationslager verließ er Deutschland und emigrierte nach England. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erkrankte er und starb.
Werke
- Ernst Gundolf: Werke. Aufsätze, Briefe, Gedichte; Zeichnungen und Bilder. Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Jürgen Egyptien. Mit einem Beitrag von Michael Thimann, Castrum Peregrini Press, Amsterdam 2006, ISBN 978-3-8353-0376-8.
- Ernst Gundolf: Nietzsche als Richter – Sein Amt. In: Ernst Gundolf / Kurt Hildebrandt: Nietzsche als Richter unserer Zeit. Breslau, Hirt, 1923.
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Gundolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Timo Kölling: Weisheitsrat ohne Denkerstörung (Memento vom 11. Dezember 2007 im Internet Archive). Zu Ernst Gundolf: Werke. Aufsätze, Briefe, Gedichte; Zeichnungen und Bilder, Amsterdam 2006. In: Marburger Forum 8/2 (2007).
- Gundolf, Ernst. Hessische Biografie. (Stand: 15. April 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).