Ernst Hoenisch (geboren vor 1903 (erste Erwähnung); gestorben nach 1943) war ein deutscher Fotograf und Hoffotograf in Leipzig.

Leben

Über die exakten Geburts- und Sterbedaten Hoenischs ist bisher nur wenig bekannt. Aus dem Adreßbuch Leipzig ermittelte die Deutsche Fotothek die Angaben, dass der „Hofphotograph“ mit seinem Leipziger Atelier E. Hoenisch ab 1903 in der Plagwitzer Straße 43 firmierte, ab 1906 dann am Thomasring 13, der heutigen Straße Dittrichring. Um 1910 betrieb Hoenisch zudem eine Fotohandlung im Hause Gottschedstraße 27.

Zu den historisch bedeutenden Werken aus dem Schaffen Hoenischs zählt eine am 19. Oktober 1913 von Hoenisch gefertigte Dokumentarfotografie von der Grundsteinlegung der Deutschen Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig am 19. Oktober 1913. Das Werk versah die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) in ihrem Katalog mit der Anmerkung: „Ansicht der feierlichen Zeremonie vom 19.10. (einen Tag nach der großen Feier zur Leipziger Völkerschlacht/Weihe des Völkerschlachtdenkmals), mit Tannengirlanden geschmückte Baugrube um den Grundstein; am Grundstein der König Friedrich August III. von Sachsen (seine Hammerschläge begleiten die Worte "Dem Reiche zur Ehre! dem Lande zu Wohl! den Arbeitenden und Werktätigen zum Nutzen!") und Karl Siegismund, Vorsteher des Börsenvereins, die Urkunde haltend ("Unvergänglich wie unser erlauchtes Königshaus erhebe sich über diesem Grundstein der Bau der Deutschen Bücherei, beschirmt von der Königlichen Regierung, gefördert von dem Wohlwollen der Stadt Leipzig. Immerdar sei die Deutsche Bücherei Pflegstätte deutscher Wissenschaft, wahrer Kunst und reiner Literatur...").“

Die wenige Jahre später während des Ersten Weltkrieges am 2. September 1916 gefertigte Ansicht von der Einweihungsfeier der Deutschen Bibliothek. Zu der Aufnahme schrieb die DNB: „Einweihungsfeier im Großen Lesesaal mit sehr vielen Gästen (stehend), Direktor Gustav Wahl rechte Bildmitte, im Hintergrund an der Lesesaalwand provisorischer Sinnspruch von Artur Seemann "Waffenplatz sei und Walhalla den Geistern der neuen Germanen / Spende auch Frieden und Trost, Kind einer eisernen Zeit". - Fotograf unbekannt“; verzeichnete aber zugleich Ernst Hoenisch als Geistigen Schöpfer des Werkes.

Mit dem Rundfunk-Schriftsteller Paul Daehne erschien 1925 der mit Fotografien von Hoenisch illustrierte und mit Texten von Daehne versehene Bildband Die Hauptbahnhofswirtschaft zu Leipzig in Wort und Bild nebst einer Darstellung der Leipziger Eisenbahnen seit ihrem Ursprung.

1928 berichtete die Photographische Chronik, das Organ des Reichsinnungsverbandes des Photographenhandwerks: „Koll. Ernst Hoenisch konnte am 9. November das 25-jährige Geschäftsjubiläum feiern.“

Seinen privaten Wohnsitz hatte Hoenisch um 1915 in der Kantstraße 9, anschließend in der Weststraße 10 sowie um 1938 in der Gottschedstraße 2.

Letzte bekannte Lebenszeichen von und über Ernst Hoenisch stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1943, während der Luftangriffe auf Leipzig.

Bekannte Werke (Auswahl)

  • Die Hauptbahnhofswirtschaft zu Leipzig in Wort und Bild nebst einer Darstellung der Leipziger Eisenbahnen seit ihrem Ursprung. Photographien von Ernst Hoenisch. Text von Paul Daehne, Leipzig, Hauptbahnhof: E. Naumann; Leipzig: Hauptbahnhofswirtschaft Leipzig, [1925]
Commons: Ernst Hoenisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Kerstin Delang: Hoenisch, Ernst / Künstler-Datensatz 90056238 auf der Seite deutschefotothek.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 6. Mai 2021
  2. Datensatz nebst Querverweisen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 6. Mai 2021
  3. Datensatz nebst Querverweisen im Katalog der DNB, [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 6. Mai 2021
  4. 1 2 Datensatz der DNB
  5. Photographische Chronik. Organ des Reichsinnungsverbandes des Photographenhandwerks, Jahrgang 1928 (1929), S. 440; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
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