Ernst Bruno Schäfer (* 30. Juni 1902 in Trankebar, Indien; † 29. Dezember 1996 in Göttingen) war ein deutscher evangelischer Theologe und Christlicher Archäologe.

Leben

Ernst Schäfer besuchte das Gymnasium in Zittau bis Obersekunda und absolvierte dann von 1919 bis 1922 eine Tischlerlehre und unternahm von 1923 bis 1925 die Gesellenwanderung. Nachdem er 1925 die außerordentliche Reifeprüfung in Zittau abgelegt hatte, studierte er von 1925 bis 1930 evangelische Theologie und Klassische Archäologie an den Universitäten Göttingen und Leipzig. Nach der Promotion 1931 in Leipzig erhielt er 1931/32 das Reisestipendium des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches. Er habilitierte sich 1935 in Leipzig, eine Dozentur blieb ihm wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ versagt. So wurde er von 1936 bis 1944 Pfarrer der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Athen, danach zunächst Pfarrer in Osterode. Ab dem Sommersemester 1946 war er Lehrbeauftragter für Altchristliche Archäologie an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. Nach der Umhabilitation nach Göttingen 1949 wurde er 1953 zum außerplanmäßigen Professor für Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen ernannt. 1968 wurde er emeritiert, hielt aber noch bis 1971 Lehrveranstaltungen ab.

Sein Sohn aus zweiter Ehe ist der Klassische Archäologe Thomas Schäfer (* 1953).

Schriften (Auswahl)

  • Die Bedeutung der Epigramme des Papstes Damasus I. für die Geschichte der Heiligenverehrung. In: Ephemerides Liturgicae 46, 1932, S. 137–234. 309–378 (= Dissertation Leipzig 1931).

Literatur

  • Stefan Heid: Ernst Schäfer. In: Stefan Heid, Martin Dennert (Hrsg.): Personenlexikon zur Christlichen Archäologie. Forscher und Persönlichkeiten vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2620-0, Band 2, S. 1124–1125.
  • Sabine Feist: Die Geschichte der Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte in Göttingen. In: Sabine Schrenk, Ute Verstegen (Hrsg.): Forschungsgeschichte als Aufbruch. Beiträge zur Geschichte der Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte. Propylaeum, Heidelberg 2022, S. 99–109, hier S. 103f. (Digitalisat).
  • Ernst Schäfer auf der Seite Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte der Universität Göttingen
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