Wiliwili | ||||||||||||
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Wiliwili (Erythrina sandwicensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Erythrina sandwicensis | ||||||||||||
O.Deg. |
Der Wiliwili (Erythrina sandwicensis) ist eine auf Hawaii endemische Baumart aus der Gattung der Korallenbäume (Erythrina) innerhalb der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Die Art zeichnet sich durch eine einzigartige, knorrige Gestalt aus und kann auf den beinahe unbewachsenen und sehr trockenen Lavafeldern überleben. Der Wiliwili droht zu verschwinden, da er durch den Mesquite-Baum Prosopis pallida verdrängt werden könnte.
Beschreibung
Der Wiliwili erreicht eine Höhe von 6 bis 10 Meter und einen Stammdurchmesser von 50 bis 60 Zentimeter. Als maximale Werte werden eine Höhe von 16,8 Meter und ein Stammdurchmesser (BHD) von 1,2 Meter angegeben. Der Stamm ist meist kurz und dick und oft krumm, die Krone ist ausladend mit starken und knorrigen Ästen. Die Zweige stehen beinahe waagrecht und haben gelb behaarte Spitzen. Sie zeigen große Blattnarben. Die Borke ist von gelbbrauner bis rotbrauner Farbe und vereinzelt mit schwarzen oder grauen bis zu einem Zentimeter langen Stacheln besetzt. Die innere Borkenschicht ist hellgelb.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 42.
Blätter
Der Baum zeigt die für Korallenbäume typischen dreiteiligen und unpaarig gefiederten Blätter. Sie haben einen 9 bis 25 Zentimeter langen Stiel und sind wechselständig angeordnet. Die Fiederblättchen sind 4 bis 10 Zentimeter lang und 6 bis 15 Zentimeter breit. Sie sind kurz gestielt und haben einen breit dreieckigen Umriss mit einer waagrechten Basis. Das endständige Fiederblättchen ist das größte. Die Blattoberseite verkahlt, die Unterseite ist gelb behaart und hat deutlich sichtbare Blattadern. Am Grunde jedes Fiederblättchens befinden sich zwei punktförmige Drüsen, ein bis zwei weitere befinden sich an der Blattbasis.
Der Wiliwili verliert im Spätsommer oder im Herbst seine Blätter. Der Neuaustrieb erfolgt im Frühling, nachdem der Baum geblüht hat.
Blüten
Die meist gelb oder orangefarbigen Blüten wachsen dicht gedrängt in etwa 15 Zentimeter langen Blütenständen. Die Blütenfarbe kann sich von Baum zu Baum unterscheiden. Die Einzelblüten haben kurze Stiele, der Kelch ist dicht gelb behaart, krugförmig, an einer Seite offen und etwa 15 Millimeter lang. Die Blütenkrone ist gelb, lachs- oder orangefarben und besteht aus einer 4 Zentimeter langen Fahne und vier weiteren, wesentlich kleineren Kronblättern (Flügel oder Schiffchen). Es werden zehn etwa 3 Zentimeter lange, gekrümmte, gelbe oder orangefarbene Staubblätter gebildet, wovon neun an den Staubfäden zusammengewachsen sind. Der Stempel hat einen schlanken Griffel und einen gestielten, schmalen und dicht behaarten Fruchtknoten.
Früchte
Als Früchte werden 10 Zentimeter lange und 13 Millimeter breite, hartschalige und dunkelbraune Hülsenfrüchte gebildet. Sie laufen an den Enden spitz zu und öffnen sich bei Reife. Sie enthalten zwischen einem und fünf, meist zwei bohnenförmige und glänzend orangerote, 13 bis 15 Millimeter große Samen.
Keimung
Die Keimung erfolgt epigäisch. Nach der Keimung bilden sich 6 Zentimeter große herzförmige Primärblätter. Nach sechs bis acht Wochen sind die Keimlinge 20 bis 30 Zentimeter hoch und tragen die für Korallenbäume typischen dreiteilig gefiederten Laubblätter.
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 42.
Verbreitung und Standortansprüche
Der Wiliwili war auf den Leeseiten aller größeren Inseln des Archipels (Niʻihau, Kauaʻi, Oʻahu, Molokaʻi, Lānaʻi, Maui, Kahoʻolawe, Hawaiʻi) in Höhenlagen zwischen 150 und 600 Metern sehr häufig. Inzwischen sind nur wenige Standorte verblieben, die auf verwitterten Lavafeldern im Regenschatten der Gebirgsketten mit jährlichen Niederschlägen von etwa 500 Millimeter liegen. Unter diesen Bedingungen gedeiht auf Hawaii nur noch die eingeführte Art Prosopis pallida.
Systematik
Der Wiliwili ist eine Art in der Gattung der Korallenbäume. Früher wurde er mit der nur auf Tahiti vorkommenden Art Erythrina tahitensis zu einer Art zusammengefasst.
Verwendung
Der Wiliwili unterliegt keiner wirtschaftlichen Nutzung. Das Holz ist sehr weich und lässt sich nur schwer bearbeiten. Es hat die geringste Dichte aller Baumarten Hawaiis und wurde früher von der Bevölkerung für Ausleger an Kanus und als Schwimmer an Fischnetzen verwendet. Die orangeroten Samen werden in den traditionellen hawaiischen Kränzen (Lei) verwendet. Auch der Kranz, mit dem James Cook begrüßt wurde, enthielt solche Samen.
Quellen
Literatur
- Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff: Bäume der Tropen. Nikol, Hamburg 2006, ISBN 3-933203-79-1, S. 309–312.
Einzelnachweise
- ↑ Wiliwili in Hawaiian Dictionaries
- 1 2 3 Schütt et al.: Bäume der Tropen. S. 310
- 1 2 Erythrina sandwicensis O. Deg. In: Flora of the Hawaiian Islands. Smithsonian Institution, abgerufen am 20. Februar 2009 (englisch).
- 1 2 3 4 5 Schütt et al.: Bäume der Tropen. S. 311
- ↑ Erythrina sandwicensis bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
Weblinks
- Erythrina sandwicensis. In: Hawaiian Native Plant Propagation Database. College of Tropical Agriculture and Human Resources, University of Hawaii at Manoa, abgerufen am 20. Februar 2009 (englisch).
- Forest & Kim Starr: Erythrina sandwicensis. In: Plants of Hawaii. Hawaiian Ecosystem at Risk Project (HEAR), abgerufen am 20. Februar 2009 (englisch, mit vielen Fotos).