Essyllt [essiɬt], auch Esyllt, ist der Name einer Sagenfigur aus der keltischen Mythologie von Wales. Sie ist die Gattin des Königs March fab Meirchiawn und die Tante von Drystan fab Tallwch, der sich in sie verliebt. Im höfischen Tristan-Roman entspricht ihr die Figur der Iseut (altfranzösisch) oder Isolt (mittelhochdeutsch), in modernen Übertragungen Isolde.
Der Ursprung des Namens Essyllt wird kontrovers diskutiert. Er könnte auf eine hypothetische Form * Adsiltia mit der Bedeutung „die Angeschaute“ zurückgehen (nach kymrisch syllu – „betrachten“). Die Namen Iseut, Isolt und Isolde sind wahrscheinlich nicht keltischen, sondern germanischen Ursprungs. Verschiedentlich wird die Ansicht vertreten, dass auch die keltische Form auf ein germanisches Vorbild zurückgeht.
Literatur
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
Weblinks
- Lambertus Okken, Marinus Jan Hendrikus van Schaik, Bernard D. Haage: Kommentar zum Tristan-Roman Gottfrieds von Strassburg (= Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur). Rodopi, 1996, ISBN 90-420-0086-4, S. 25 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Helmut Birkhan: Keltische Erzählungen vom Kaiser Arthur: Teil 2 (= Erzählungen des Mittelalters). LIT Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-7563-6, S. 113 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).