Das sogenannte Evangeliar aus dem Bamberger Dom oder Reichenauer Evangeliar ist ein Werk der ottonischen Buchmalerei und zählt zu den Hauptwerken dieser Epoche. Das Evangeliar entstand vermutlich um 1000–1020 im Kloster Reichenau.
Die Pergamenthandschrift umfasst 266 Blätter (III + 258 + V) im Format 30,5 × 23,3 cm. Der Buchschmuck besteht aus Kanontafeln sowie fünf ganzseitigen Miniaturen. Der zeitgenössische Bucheinband ist vergoldet und mit Edelsteinen geschmückt.
Im Zuge der Säkularisation gelangte der Codex 1803 aus dem Bamberger Domschatz in die Bayerische Staatsbibliothek nach München, wo er heute unter der Signatur Clm 4454 aufbewahrt wird. Zusammen mit neun weiteren Werken der Reichenauer Malschule wurde das Manuskript 2003 von der UNESCO in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen.
Literatur
- Claudia Fabian: Pracht auf Pergament. Schätze der Buchmalerei von 780 bis 1180. (Bayerische Staatsbibliothek. Ausstellungskataloge, Nr. 86). Hirmer, München 2012, ISBN 978-3-7774-5391-0 (mit Literatur).
Weblinks
- Online-Ansicht, Bayerische Staatsbibliothek mit Downloadmöglichkeit
- Digitale Version auf bavarikon.de
- Digitale Version der Ausstellung Pracht auf Pergament. Schätze der Buchmalerei von 780 bis 1180 (19. Oktober 2012 bis 13. Januar 2013, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München)