Die Experimentelle Poesie ist am ehesten mit der Experimentellen Dichtung zu erklären. Sie kann insbesondere mit der Visuellen und der Konkreten Poesie, die ebenfalls experimentell ausgerichtet sind, assoziiert werden.

Die Experimentelle Poesie unterscheidet sich von der Experimentellen Typografie durch die Reduktion auf die grafische Umsetzung, also die Gestaltung mit dem Schwerpunkt im Hinblick auf die Schrift. Anfänglich wurde diese noch mit Handpressen und verschieden großen Lettern im Blei- und Handsatz von Schriftsetzern in Druckereien hergestellt. Im Zeitalter moderner Gestaltungsmedien sollten diese beiden Begriffe unterschieden werden.

Im Elementarbereich kann man experimentelle Poesie mitunter schon bei Kindern in Form von Fingerspielen, Abzählreimen und Kinderliedern vorfinden. Im weitesten Sinne können auch die japanische Haiku- und Tanka-Lyrik dazu gezählt werden.

Wichtige Vertreter

Ernst Jandl, Hugo Ball, Kurt Schwitters, Guillaume Apollinaire, Arno Holz (z. B. Phantasus), Jürgen Spohn, Valeri Scherstjanoi, Christian Morgenstern (z. B. Galgenlieder), Matthias Claudius, Bertolt Brecht, Ernest Bornemann, Josef Guggenmos, H. C. Artmann, Carlfriedrich Claus

Literatur

  • Eugen Gomringer: Konkrete Poesie – Anthologie. Reclam, Stuttgart 1983, ISBN 3-15-009350-3.
  • Dietrich Steinbach (Hrsg.): Experimentelle und Konkrete Poesie – mit Materialien. Klett, Stuttgart 1981, ISBN 3-12-351150-2.
  • Helmut Heißenbüttel: Den Blick öffnen auf das, was offen bleibt. dtv, Stuttgart 1986, ISBN 3-423-10579-8.
  • Ernest Bornemann: Wir machen keinen langen Mist … Fischer, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-23045-4.
  • Christian Morgenstern: Galgenlieder – Dem Kind im Manne. Eichborn, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-8218-1901-4.
  • Safiye Can, Jürgen Krätzer (Hrsg.): Das Wort beim Wort nehmen. Konkrete und andere Spielformen der Poesie, die horen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik, Bd. 271, Göttingen 2018
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