Der Begriff Explizites Wissen (explizit = ausdrücklich, ausführlich) wurde 1966 im Klassifikationssystem von Michael Polanyi im Gegensatz zum Begriff Implizites Wissen als kodiertes und deshalb mittels Zeichen (Sprache, Schrift) kommunizierbares Wissen verstanden. Es ist das versprachlichte Regel- und Faktenwissen, also etwa Anleitungen, Abhandlungen und Dokumentationen im weitesten Sinn.

Beispiel: Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in der Regel in einer systematischen (formalen) Sprache verfasst und über Veröffentlichungen kommuniziert. Dieses explizite Wissen kann aufgrund der kodierten Form durch beliebige Medien gespeichert, verarbeitet und übertragen werden.

In Organisationen (z. B. Unternehmen) ist man bestrebt, sowohl das verbalisierbare explizite Wissen als auch das in den Köpfen (Gedächtnis) existierende implizite Wissen nutzbar zu machen. Dazu werden häufig so genannte Knowledge Management Systeme benutzt.

Siehe auch

Literatur

  • Ikujirō Nonaka, Hirotaka Takeuchi: The knowledge creating company. How Japanese companies create the dynamics of innovation. Oxford University Press, New York NY u. a. 1995, ISBN 0-19-509269-4 (In deutscher Sprache: Die Organisation des Wissens. Wie japanische Unternehmen eine brachliegende Ressource nutzbar machen. Aus dem Englischen von Friedrich Mader. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1997, ISBN 978-3-593-35643-3).
  • Michael Polanyi: Personal Knowledge. Towards a post-critical philosophy. The University of Chicago Press, Chicago IL 1958.
  • Michael Polanyi: Implizites Wissen (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. 543). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-28143-7.
  • Christian Schilcher: Implizite Dimensionen des Wissens und ihre Bedeutung für betriebliches Wissensmanagement. 2006, (Technische Universität, Dissertation, Darmstadt 2006, online).
  • Markus Schönemann: Management von Wissen und Können. Ein Beitrag zur Neuausrichtung des Wissensmanagements. VDM-Verlag Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-639-03181-2.
  • Georg Schreyögg, Daniel Geiger: Wenn alles Wissen ist, ist Wissen am Ende nichts?! In: Die Betriebswirtschaft. Bd. 63, Nr. 1, 2003, ISSN 0342-7064, S. 7–22, (Digitalisat (PDF; 234,78 kB)).
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