FC Judenburg | |||
Basisdaten | |||
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Name | Fußballclub Judenburg | ||
Sitz | Judenburg, Österreich | ||
Gründung | 12. März 1901 | ||
Farben | rot-blau | ||
Website | fc-judenburg.at | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Spielstätte | Sportstadion Judenburg-Murdorf | ||
Plätze | 3 (2 Naturrasenplätze, 1 Kunstrasenplatz) | ||
Liga | Oberliga Nord | ||
2022/23 | 15. Platz (Landesliga) | ||
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Der Fußballclub FC Judenburg ist ein österreichischer Fußballverein aus der obersteirischen Bezirkshauptstadt Judenburg. Die Vereinsfarben sind rot-blau. Die Heimspiele werden im Stadion Murdorf ausgetragen, einer seit 1970 in Betrieb stehenden Sportanlage. Im Oktober 2008 wurde ein Kunstrasenplatz der neuesten Generation fertiggestellt. Der FC Judenburg spielt in der Saison 2023/24 in der zweithöchsten Leistungsklasse des steirischen Fußballverbandes, der Oberliga Nord.
Die Gründung des FC Judenburg erfolgte im Juni 1990, als sich die beiden bisherigen Judenburger Fußballvereine, der Werkssportverein (WSV) Judenburg und die Blaue Elf (BE) Judenburg fusionierten. Zuerst als WSV/BE Judenburg spielberechtigt, wurden dem Vereinsgesetz entsprechend ab der Frühjahressaison 1995 der nunmehrige offizielle Vereinsname FC Judenburg bei der Vereinsbehörde angemeldet und genehmigt.
Geschichte
WSV Judenburg
Der WSV Judenburg, der als Judenburger Sportverein am 12. März 1901 gegründet wurde, spielte ab 22. Dezember 1910 als Schwarze Elf Judenburg (Gründungsverein des steirischen Fußballverbandes im Jahr 1911), ab 1. August 1920 als AAC (Arbeiter-Athletik-Club) Judenburg, ab 1934 unter dem Vereinsnamen SV (Sportverein) Judenburg, ab 1945 als SC (Sportclub) Judenburg und ab 1956 als WSV (Werkssportverein) Judenburg, benannt nach dem großen Werk für Edel- und Gußstahlverarbeitung, dem weitaus größten Arbeitgeber in Judenburg in dieser Zeit. In der Spielsaison 1955/1956 gelang der Meistertitel in der „1. Klasse Nord-West“ und nach erfolgreichen Aufstiegsspielen gegen Hönigsberg stand die erstmalige Teilnahme an der höchsten steirischen Spielklasse, der „Landesliga“, fest. 18 Jahre, bis zur Spielsaison 1973/1974, war der WSV Judenburg stets in der steirischen Landesliga vertreten und konnte als größte Erfolge den Vizemeistertitel in den Spielsaisonen 1963/1964 bzw. 1964/1965 erringen. Dieser zweite Tabellenplatz berechtigte zur Teilnahme am österreichischen Fußball-Cup, wo im August 1965 auch einer der traditionsreichsten österreichischen Fußballvereine, FK Austria Wien, in Judenburg zu Gast war. Der WSV Judenburg (Vereinsfarben rot-weiß) trug seine Heimspiele am Sportplatz Bahnhofstraße aus, eine im Werksgelände der Judenburger Gußstahlwerke AG gelegenen Spielstätte. Dieser Platz hatte das für damalige Verhältnisse charakteristische Aussehen, eine – westseitig – gelegene Naturtribüne sowie Holzbaracken als Umkleideräume für die beiden Mannschaften und dem Schiedsrichtertrio. Die zahlreichen Zuseher waren direkt am Spielfeldrand nur durch eine spärliche Holzabsperrung (maximal 2 Meter von der Outline entfernt) und trugen damit auch wesentlich zum gefürchteten Heimvorteil bei. Zu dieser Zeit wurde dort auch noch Feldhandball gespielt.
Blaue Elf Judenburg
Die Blaue Elf Judenburg wurde 1948 von fußballbegeisterten Männern gegründet, die im Zuge der Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat im Süden Europas verlassen mussten und nach Österreich flüchteten. Dabei entstanden die sog. „Lager Liechtenstein“ und „Lager Murdorf“, wo tausende Männer und Frauen, aber auch viele Kinder eine Unterkunft fanden. Aus diesen beiden Lagern entwickelte sich eine Fußballmannschaft, die 1948 beim steirischen Fußballverband als „Blaue Elf Judenburg“ angemeldet wurde. Auf Grund der Ausländerbeschränkungen, alle diese Personen waren damals nicht Staatsbürger der Republik Österreich, konnte die Blaue Elf Judenburg trotz mehrmaliger Meistertitel nicht aufsteigen und verblieb dadurch stets in der damaligen letzten Spielklasse „Kreis Murtal“ bzw. später umbenannt in „2. Klasse Murtal“ sowie „2. Klasse Nord-West“. In der Spielsaison 1959/1960 gelang der erste sportliche und statutenkonforme Aufstieg in die „1. Klasse Murtal“, wobei das erfolgreiche Meisterjahr ungeschlagen beendet werden konnte. 1966/1967 konnte der nächste Meistertitel gefeiert werden und die Blaue Elf Judenburg stieg in die damals zweithöchste steirische Spielklasse, der „Unterliga Nord“ auf. Nach zwei Saisonen hieß es wieder Abschied nehmen und im Spieljahr 1974/1975 gelang der Wiederaufstieg in die „Unterliga Nord“, wo man bis zur Saison 1979/1980 verblieb. Der letzte Meistertitel gelang 1984/1985, dem allerdings der sofortige Wiederabstieg in die „Gebietsliga Murtal“ folgte. Auch dort konnte man sich nicht halten und stieg gleich nochmals, diesmal in die „1. Klasse Murtal“ ab.
Judenburger Stadt-Derby (1975/1976 – 1989/1990)
Das Judenburger Stadt-Derby, gleichzeitig auch das Derby in der Bezirkshauptstadt und damit auch das wichtigste Spiel des Bezirkes Judenburg, war im Gegensatz zu vielen anderen nicht von geographischen oder politischen Gegensätzen geprägt, sondern erhielt seine besondere Brisanz dadurch, dass sich beide Vereine das Sport-Stadion „Murdorf“ teilten und bis zum ersten Stadt-Derby der WSV Judenburg seine Meisterschaftsspiele immer mindestens eine Spielklasse höher als die Blaue Elf Judenburg bestritt. So mussten die Fußballfans in der 12.000-Einwohner-Stadt (Stand Mitte 1970er-Jahre) bis in das Jahr 1975 warten, um ein Meisterschaftsspiel zwischen diesen beiden Mannschaften zu sehen, in dem es auch um die Herrschaft im Judenburger Fußball ging. Erstmals konnte sich die Blaue Elf Judenburg in einem Bewerbsspiel mit dem „großen“ Stadtrivalen WSV messen. In den kommenden Jahren gab es – mit Unterbrechungen – immer wieder Saisonen, wo beide Judenburger Vereine in derselben Klasse spielten, trotzdem gingen die sportlichen Leistungen beider Judenburger Vereine (trotz zwischenzeitiger Meistertitel und Aufstiege) nach unten und im Spieljahr 1989/1990 spielten beide Mannschaften in der untersten Liga des steirischen Fußballverbandes, der 1. Klasse Oberes Murtal. Eine Fusion war unvermeidbar und somit war das Derby im Frühjahr 1990 das letzte Stadt-Derby in der Geschichte des Judenburger Fußballsportes. Insgesamt 12 Derbys gab es zwischen dem Werkssportverein (WSV) Judenburg und der Blauen Elf (BE) Judenburg.
Fusion und weitere wichtige Saisonbilanzen bis 2023
Sportliche und wirtschaftliche Gründe dazu, diese beiden Vereine zu einem gemeinsamen Judenburger Fußballverein zusammenzuführen. Dem Fusionsverein WSV/BE Judenburg gelang im Spieljahr 1990/1991 der Meistertitel in der 1. Klasse Oberes Murtal, 1992/1993 Meister der Gebietsliga Murtal, 1994/1995 (bereits als FC Judenburg) wieder Meister der Gebietsliga Murtal, 2000/2001 Meister der Unterliga Nord B, 2002/2003 Meister der Oberliga Nord und Aufstieg in die steirische Landesliga. Jedoch musste nach nur einer Saison bei Punktegleichheit auf Grund des schlechteren Torverhältnisses der Abstieg hingenommen werden. Im Spieljahr 2014/2015 gelang wieder der Aufstieg in die Oberliga Nord, hier wurden von 26 Spielen 23 gewonnen. In der Saison 2019/2020 wurde der FC Judenburg Herbstmeister der Oberliga Nord und war auf bestem Weg, wieder in die steirische Landesliga zurückzukehren. Aufgrund der außerordentlichen Situation rund um die Verbreitung des Corona-Virus (COVID-19-Pandemie) wurde die Saison 2019/2020 mit Entscheidung des Präsidiums des ÖFB vom 15. April 2020 abgebrochen und wird nicht gewertet. Nachdem die Herbstsaison des Spieljahres 2020/2021 aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht vollständig ausgetragen werden konnte, wurde auch diese Saison mit Beschluss des StFV vom 3. Mai 2021 abgebrochen und wird nicht gewertet. Als Tabellenzweiter zum Zeitpunkt des Abbruches hatte der FC Judenburg auch in diesem Spieljahr beste Aufstiegschancen. Aber im Spieljahr 2021/2022 konnte der FC Judenburg den Meistertitel erreichen und somit spielte 2022/2023 zum 25. Mal eine Judenburger Fußballmannschaft (23 Saisonen WSV Judenburg, zuletzt 1984/1985 und eine Saison FC Judenburg 2003/2004) im steirischen Oberhaus, der Landesliga. Aber nach nur einer Saison musste man wieder absteigen und spielt in der Saison 2023/2024 in der Oberliga Nord.
Sportliche Erfolge
- WSV Judenburg: 3 × Meister: 1. Klasse Nord-West 1956, Unterliga Nord 1976, 1981
- Blaue Elf Judenburg: 6 × Meister: Kreis Murtal 1952, 2. Klasse Murtal 1955, 2. Klasse Nord-West 1960, 1. Klasse Murtal 1967, Gebietsliga Mur/Ennstal 1975, Gebietsliga Murtal 1985
- WSV/BE bzw. FC Judenburg: 7 × Meister: 1. Klasse Oberes Murtal 1991, Gebietsliga Murtal 1993, 1995, Unterliga Nord B 2001, 2015, Oberliga Nord 2003, 2022