Die Fazetie (auch Facetie, Fazete; aus lat. facetiae (Plur.) „Scherz, Witz; Spottreden“) bezeichnet eine komische, zugespitzte Kurzgeschichte, auch erotischen Inhalts. Die Fazetie gehört zu den literarischen Kleinstgattungen wie Apophthegma, Epigramm, Priamel, Scherzfrage (Antiwitz), Schwank, Sentenz, Spruch, Witz.
Sie wurde von Poggio Bracciolini ins humanistische Schrifttum eingeführt. Im deutschen Sprachraum des Spätmittelalters bzw. der Frührenaissance verbreitete sie sich u. a. durch Heinrich Bebel und Johannes Pauli.
Literatur
- Werner Röcke: Witz und Öffentlichkeit. Die Kunst der Fazetien. In: Werner Röcke, Helga Neumann (Hrsg.): Komische Gegenwelten. Lachen und Literatur in Mittelalter und Früher Neuzeit. Schöningh, Paderborn u. a. 1999, ISBN 3-506-77269-4, S. 79–101.
- Hans Peter Buohler: „De urbanis et facetis“. Urbanitas in den Fazetien Poggios und Bebels. In: Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen. 32, 2008/2010, ISSN 0342-4340, S. 1–24.
- Johannes Klaus Kipf: Cluoge geschichten. Humanistische Fazetienliteratur im deutschen Sprachraum (= Literaturen und Künste der Vormoderne. 2). Hirzel, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7776-1610-0.
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Fazetie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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