Das Falksche Schema (benannt nach dem deutschen Ingenieur Sigurd Falk) ist eine Tabelle, die eine optische Hilfe bei der Matrizenmultiplikation von Hand bietet. Der linke Faktor, die -Matrix, wird links von der -Ergebnismatrix und der rechte Faktor, die -Matrix, wird oberhalb der Ergebnismatrix platziert. Wo sich die -te Zeile des linken Multiplikanden und die -te Spalte des rechten Multiplikanden kreuzen, wird das entsprechende Skalarprodukt eingetragen.
Beispiel
Gegeben sind die Matrizen
- und .
Es soll das Produkt ermittelt werden. ist eine -Matrix.
Dann sieht das Falksche Schema so aus:
Schritt für Schritt geht man folgendermaßen vor: Zunächst wird das Falksche Schema aufgestellt, indem die Matrizen höhenversetzt nebeneinander geschrieben werden (in der ursprünglichen Ausrichtung, also ohne Kippen oder Drehen).
Spalte j | ||||
1 | 2 | |||
−1 | 1 | |||
Zeile i | 1 | −2 | ||
1 | 1 | 4 | ||
2 | 2 | 5 | ||
3 | 3 | −6 |
Die erste Zeile von wird elementweise mit der ersten Spalte von multipliziert: 1 · (−1) + 4 · 1 = 3 und ergibt das Element .
Spalte j | ||||
1 | 2 | |||
−1 | 1 | |||
Zeile i | 1 | −2 | ||
1 | 1 | 4 | 3 | |
2 | 2 | 5 | ||
3 | 3 | −6 |
Die erste Zeile von wird elementweise mit der zweiten Spalte von multipliziert: 1 · 1 + 4 ·(−2) = −7 und ergibt das Element .
Spalte j | ||||
1 | 2 | |||
−1 | 1 | |||
Zeile i | 1 | −2 | ||
1 | 1 | 4 | 3 | −7 |
2 | 2 | 5 | ||
3 | 3 | −6 |
Analog wird mit den weiteren Zeilen verfahren. Zum Schluss wird die dritte Zeile von elementweise mit der zweiten Spalte von multipliziert: 3 · 1 + (−6) · (−2) = 15 und ergibt das Element .
Spalte j | ||||
1 | 2 | |||
−1 | 1 | |||
Zeile i | 1 | −2 | ||
1 | 1 | 4 | 3 | −7 |
2 | 2 | 5 | 3 | −8 |
3 | 3 | −6 | −9 | 15 |
Literatur
- Sigurd Falk: Ein übersichtliches Schema für die Matrizenmultiplikation. In: Zeitschrift für Angewandte Mathematik und Mechanik (ZAMM). Band 31, Nr. 4–5, 1951, ISSN 0044-2267, S. 152–153, doi:10.1002/zamm.19510310409.
- Rudolf Zurmühl: Matrizen und ihre technischen Anwendungen. Vierte neubearbeite Auflage. Springer, Berlin, Göttingen, Heidelberg 1964, S. 17 (XII, 452, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Rudolf Zurmühl, Sigurd Falk: Matrizen und Ihre Anwendungen: Teil 1, Grundlagen. 7. Aufl., Nachdruck in veränd. Ausstattung. Springer, Berlin, Heidelberg, New York 2011, ISBN 978-3-642-17542-8, S. 17 (XIV, 496 S.).
- Sascha Kurz, Jörg Rambau: Mathematische Grundlagen für Wirtschaftswissenschaftler. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-019882-1, S. 29–30.
- Lothar Papula: Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler. 4. Auflage. Band 2. Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-8348-9730-5, S. 525–528.
- Karl-Eugen Kurrer: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Ernst & Sohn, Berlin 2018, ISBN 978-3-433-03229-9, S. 842 f.
Weblinks
- Wikibooks: Analytische Geometrie – Matrizen – Rechnen mit Matrizen – Matrizenmultiplikation
- Dankert: Verschiedene Beispiele und deren Erweiterung. HAW Hamburg, Archivlink abgerufen am 27. Februar 2022