Ein Faraday-Rotator nutzt den Faraday-Effekt zum Ändern der Polarisation von elektromagnetischen Wellen wie Licht oder Mikrowellen. Er besteht aus einem Elektro- oder Dauermagneten und einem geeigneten Ausbreitungsmedium, in welchem der Faraday-Effekt für den jeweiligen Frequenzbereich auftritt.
Faraday-Rotatoren können in Verbindung mit polarisationsbegrenzenden Bauteilen wie Polarisationsfiltern, Schlitzen o. Ä. zum Umschalten, Abzweigen oder zur Isolation, wie die optischer Isolatoren oder Isolatoren für Mikrowellen, verwendet werden. Sie heißen dann auch Faraday-Isolator.
Als Hohlleiter-Bauteil zum richtungsabhängigen Transport von Mikrowellen wie bei einem Zirkulator hat ein Faraday-Dreher auf der einen Seite einen Flansch und am anderen Ende zwei Ports, zu denen jeweils nur die rechtwinklig zueinander stehenden Polarisationsrichtungen der Welle ein- bzw. austreten können. Dazwischen liegt ein Hohlleiterabschnitt, in welchem sich ein Ferritstab befindet. Außen um diesen Abschnitt liegt eine zylindrische Spule, um das Magnetfeld erzeugen und steuern zu können. Zirkulatoren nach dem Faraday-Prinzip können auch in Streifenleitertechnik ausgeführt sein. Bei diesen besteht der Faraday-Dreher aus einer magnetisierten Ferritscheibe, die auf der Streifenleiterstruktur aufliegt.
Literatur
- Helmut Naumann, G. Schröder, Martin Löffler-Mang: Handbuch Bauelemente der Optik: Grundlagen, Werkstoffe, Geräte, Messtechnik. 7. Auflage. Carl Hanser Verlag, 2014, ISBN 978-3-446-44115-6.