Als Kräuselung wird der bogenförmige Verlauf textiler Fasern in der Ebene oder im Raum in Faserlängsachse bezeichnet. Die Kräuselung der Naturfaser Wolle ist die Folge ihrer bilateralen Struktur, die der Chemiefasern entsteht durch mechanisch-thermische Nachbehandlung des verstreckten Faserkabels (Stauchkräuselung), durch die besondere Struktur der Bikomponentenfasern oder durch spezielle Spinnverfahren, wie beispielsweise für Viskosefasern. Je stärker die Kräuselung ist, desto fülliger wird das Garn.

Die Faserkräuselung ist für die Verarbeitbarkeit zu Garnen (gekräuselte Fasern sind grundsätzlich besser verspinnbar), deren Zusammenhalt und Festigkeit und für den voluminösen Ausfall und damit Wärmehaltung, Griff, Knittererholung und andere der textilen Fertigwaren bedeutsam.

Die Kräuselungseigenschaften an der Einzelfaser können unterteilt werden in:

  • die geometrische Kräuselstruktur
  • die Kraft und Energie zur Entkräuselung der Faser
  • die Kräuselungsbeständigkeit.

Einzelnachweise

  1. Anton Schenek: Lexikon Garne und Zwirne: Eigenschaften und Herstellung textiler Fäden., Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-810-1, S. 288.
  2. Ursula Völker, Katrin Brückner: Von der Faser zum Stoff – Textile Werkstoff- und Warenkunde. 35., aktualisiert Auflage. Verlag Dr. Felix Büchner. Hamburg 2014, ISBN 978-3-582-05112-7, S. 4.
  3. Alfons Hofer: Textil- und Modelexikon. Band 1, A–K. 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87150-518-8, S. 482
  4. Zakhar Aleksandrovič Rogowin: Chemiefasern: Chemie – Technologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 1982, ISBN 3-13-609501-4, S. 139/140.
  5. Menachem Lewin (Hrsg.): Handbook of Fiber Chemistry. Third Edition. Taylor & Francis Group, Boca Raton 2007. ISBN 978-0-8247-2565-5, S. 746.
  6. Anton Schenek: Lexikon Garne und Zwirne: Eigenschaften und Herstellung textiler Fäden. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-810-1, S. 288.
  7. Wolfgang Bobeth (Hrsg.): Textile Faserstoffe. Beschaffenheit und Eigenschaften. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1993, ISBN 3-540-55697-4, S. 94.
  8. Ralf-Dieter Reumann (Hrsg.): Prüfverfahren in der Textil- und Bekleidungstechnik. Springer, 2000, ISBN 3-540-66147-6, ISBN 978-3-540-66147-4, S. 129.
  9. Wilhelm Herzog, Heinz Trautenberger: Kräuselungseigenschaften von Spinnfasern. Lenzinger Berichte, Folge 23, April 1967, S. 18.
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