Faust respektive Faustbreit bezeichnet ein Längenmaß, das sich an der Breite der geballten Faust orientiert. Es entspricht etwa handbreit (die Faust ist etwas breiter als die Handfläche der aufgespannten Hand) und beträgt etwa 10 cm.
Pferdemaß
Die Faust war ein altösterreichisches Längenmaß und diente zur Messung der Größe eines Pferdes. Im ungarischen Pest wird das k.u.k. Maß auch Marok genannt, und gleich geteilt. Man nennt das Maß nach seiner Verwendung auch Pferdemaß.
- 1 Faust = 4 Wiener Zoll = 16 Strich ≈ 10,537 Zentimeter (1 Wiener Zoll = 2,634 cm).
Dem Maß entspricht das englische Hands (bzw. „hands high“).
Die Faust als Winkelmaß
Die geballte Faust ist auch ein nützliches Maß für die Schätzung von Winkeln. Bei ausgestrecktem Arm markieren die Fingerknochen etwa 3, 5 und 8°.
- Siehe auch: Daumensprung – hier wird aber die Breite der gekrümmten Finger verwendet (Faust entlang das Armes gesehen)
Weitere Verwendung
Aus manchen islamischen Schulen ist die „Faustlänge“ bekannt, als die kürzeste Länge, auf die der Bart gestutzt werden darf.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Buchlink
- ↑ Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse ..., Band 1. F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 888.
- ↑ Karl Rumler: Übersicht der Maße, Gewichte und Währungen der vorzüglichsten Staaten .... Verlag Jasper, Hügel u. Manz, Wien 1849, S. 13
- ↑ Gustav Adolph Jahn: Wörterbuch der angewandten Mathematik: ein Handbuch zur Benutzung, Band 2. Reichenbach’sche Buchhandlung, Leipzig 1855, S. 133
- ↑ Oswald Thomas in Himmel und Weltall, Paul Neff Verlag, Wien-Stuttgart 1953.
- ↑ Der Mond als Stern- und Plantetenzeiger. kuffner-sternwarte.at.
- ↑ Vergl. Wie sieht es nun mit dem Tragen eines Barts im Islam aus?. fragenandenislam.com − das Wort „Faustlänge“ dort als „Büschel“ wiedergegeben