Die Liste der Truppenteile der Feldjägertruppe des Heeres der Bundeswehr enthält alle aufgelösten Bataillone der Feldjägertruppe des Heeres der Bundeswehr sowie eine Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, die Stationierungsorte, die Unterstellung und die Auflösung oder Umbenennung.

Sie umfasst nur die Truppenteile vor 2002, als die Truppe geschlossen vom Heer in die Streitkräftebasis wechselte.

Nummerierungskonvention

Von der Heeresstruktur II bis zur Heeresstruktur IV (etwa 1990) erfolgte die Nummerierung der Feldjägerbataillone (FjgBtl)Anm. 1 des Heeres anhand einer stringenten Konvention. Anhand der zweiten Ziffer der Bezeichnung war in der Regel die Unterstellung des Bataillons oder der Kompanie unter das jeweilige Wehrbereichskommando zu erkennen. Bataillone mit auf 10 gerundeten Nummern waren aktive Bataillone, alle weiteren setzten sich aus Geräteeinheiten zusammen. Beispielsweise waren die Feldjägerbataillone 750 bzw. 751 als aktives Bataillon bzw. als Geräteeinheiten dem Wehrbereichskommando V unterstellt. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und der Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung sind aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase etc., sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.

Einheiten und Verbände

Die Feldjägertruppe des Heeres der Bundeswehr war bis 2013 in Feldjägerbataillone und Feldjägerkompanien gegliedert. Nach dem Wechsel in die Streitkräftebasis im Jahre 2002 wurde diese Struktur beibehalten. Im Zuge weiterer Umstrukturierungen im Jahre 2013, wurde sie sie unter dem Kommando Feldjäger der Bundeswehr in drei Feldjägerregimenter 1, 2 und 3 mit den dazugehörigen Feldjägerkompanien gegliedert.

Bataillone

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Auflösung Bemerkung
FjgBtl I1956?Kiel1960?
FjgBtl III1957?Wuppertal1960?
FjgBtl IV1956?Kassel
FjgBtl 610Heideum 1990 TerrKdo SH

FjgBtl 7011991?Leipzig2002?WBK VII?
FjgBtl 7101960?Kiel1966?WBK I?
FjgBtl 7111967?HohenlockstedtGerEinh; WBK I?
FjgBtl 720Hannoverum 1990 WBK II
FjgBtl 721Hasbergenum 1990 GerEinh beim WBK II
FjgBtl 722Bremen2006um 1990 GerEinh beim WBK II
FjgBtl 730 FjgBtl 252HildenWBK III
FjgBtl 7311975Düsseldorf2006GerEinh beim WBK III
FjgBtl 732Issumum 1990 GerEinh beim WBK III
FjgBtl 733Issumum 1990 GerEinh beim WBK III
FjgBtl 740Mainzum 1990 WBK IV
FjgBtl 741Gau-Algesheim2006um 1990 GerEinh beim WBK IV
FjgBtl 742Lahnsteinum 1990 GerEinh beim WBK IV
FjgBtl 743Rohrbachum 1990 GerEinh beim WBK IV
FjgBtl 750Ludwigsburg
ab 1990 Esslingen
um 1990 WBK V
FjgBtl 751Ludwigsburgum 1990 GerEinh beim WBK V
FjgBtl 760Münchenum 1990 WBK VI
FjgBtl 761Fürthum 1990 GerEinh beim WBK VI
FjgBtl 762Nersingenum 1990 GerEinh beim WBK VI

FjgBtl 8011991?Neubrandenburg2002?WBK VIII?
FjgBtl 9001979?Daun
ab 1990 Bonn
ab 2001 Berlin
1979 bis 1989 teilaktiv;
um 1989 gekadert beim SichVersRgt BMVg;
ab 1990 aktiver Truppenteil
FjgBtl 9811963?Weert (Niederlande)1967?

Die Geräteeinheiten waren für die Raumsicherung, die Aufrechterhaltung der militärischen Ordnung und Verkehrsleitung im rückwärtigen Raum der Wehrbereichskommandos vorgesehen. Die entsprechenden Bataillone waren teilaktiv oder nicht aktiv und sollten im Verteidigungsfall mit Reservisten der Feldjägertruppe mobilgemacht werden.

Die Feldjägerbataillone der Streitkräftebasis bis 2014 werden in → hier näher aufgezählt.

Kompanien

Die selbständigen Feldjägerkompanien waren den jeweiligen Divisionen des Feldheeres des Heeres mit gleicher Nummer als Ordnungstruppe unterstellt. Die Feldjägerkompanie 10 war beispielsweise der 10. Panzerdivision unterstellt.

Feldjägerdienstkommandos

Abkürzungen

Literatur

  • Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956–1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen 1993.
  • Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres. In: Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5 (Hrsg.): Europäische Sicherheit. Bonn (1999/2000).
  • Helmut Hammerich, Michael Poppe: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Band 3). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S. 821.
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. In: Führung und Truppe. Band 5. Patzwall, 1996, ISBN 3-931533-03-4.
Anm. 1 
Abkürzung gemäß Festlegung in damaliger ZDv 64/10 „Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr“ (PDF; 1,2 MB) mit kleinem „j“ geschrieben.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.