Felix Ivo Leicher (* 19. Mai 1727 in Wagstadt, Mähren; † 20. Februar 1812 in Neubau) war ein österreichischer Maler.
Leben
Leicher war ursprünglich Weber von Beruf. 1745–49 wurde er Schüler des sonst nicht weiter bekannten Malers Franz Schaffer und kam 1751 an die Akademie der bildenden Künste Wien, wo er Schüler von Franz Anton Maulbertsch war. Für sein Gemälde Salbung Sauls erhielt er 1754 einen 2. Preis. Leicher war ständiger Mitarbeiter Maulbertschs, von dessen Werken seine eigenen oft schwer zu unterscheiden sind, da er stilistisch zeitlebens seinem Lehrer verhaftet blieb. Manche Gemälde wurden auch von beiden Künstlern gemeinsam signiert. Leicher malte vorwiegend religiöse Themen als Altarbilder für Kirchen Wiens, 1786 hatte er aber auch eine Ausstellung seiner Bilder mit weltlichen Sujets.
Werke
- Altarbild in der Dreifaltigkeitskirche, Fulnek
- Seitenaltargemälde der hll. Anna und Barbara in Nassiedel (1788)
- Altarbilder für die Kirche St. Thekla, Wien-Wieden (1755/56)
- Heilige Familie, Seitenaltar der Piaristenkirche, Wien (1763)
- Altar im Barnabitenkollegium, Wien (1765/66)
- Die Heilige Sippe, Öl auf Kupfer, 92,5 × 60 cm, 1770, Belvedere, Wien
- Altar der Trattnerhofkapelle, Wien (1777)
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Leicher, Felix Ivo. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 322 f. (Digitalisat).
- Felix Czeike (Hrsg.): Leicher Felix Ivo. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 13 (Digitalisat, Eintrag im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien).
- Lubomír Slavíček: Felix Ivo Leicher, ein Maler ohne Eigenschaften? Versuch einer Stildefinition seines Oeuvres. In: Eduard Hindelang, Lubomír Slavíček: Franz Anton Maulbertsch und Mitteleuropa. Festschrift zum 30-jährigen Bestehen des Museums Langenargen. Museum Langenargen u. a., Langenargen u. a. 2007, ISBN 978-3-00-022656-4, S. 221–243.