Die sechs Felsgräber und Fundplätze auf Gozo liegen auf den zwischen 90 und 150 m hohen Höhenrücken im Mittelteil, der zum Archipel von Malta gehörenden Insel Gozo.
Phasenübersicht der maltesischen Kultur
- Żebbuġ-Phase 4. Jahrtausend v. Chr.
- Tempelkultur 1; Mġarr-Phase
- Tempelkultur 2; Ġgantija-Phase
- Tempelkultur 3; Tarxien-Phase (etwa 2500 v. Chr.)
- Tarxien-Cemetery-Phase
Fundplätze
Xagħra Nordplateau
- nördlicher Fundpunkt Għajn Damma: Schwer zu lokalisierende Megalithreste und Keramikfunde aus der Tarxien-Phase.
- östlicher Fundpunkt Calypso's Cave: Abri mit Scherbenfunden aus der Tarxien-Phase; wahrscheinlich nur temporäre Nutzung.
- südlicher Fundpunkt il-Pergla: Felshöhle (oder Felsgrab) mit Keramik der Ġgantija- und Tarxien-Phasen sowie Geräte Menschen- und Tierknochen.
Is-Sruġ
Abri mit Herdstelle mit verkohlten Tierknochen, Keramik der späten Tempelkultur
Xagħra (Ort)
Diverse Keramikfunde aus einer Siedlung (?)
Xagħra Südplateau
- North Cave: Felskammer im Korallenkalkplateau 54 m nördlich der Ġgantija Bestattungen mit Keramik der Tarxien-Phase. Nach Bonanno/Gouder/Malone/Stoddart zugleich Deponie für ausgediente Kultgeräte und Votivgaben aus den Tempeln der Ġgantija.
- Brochtorff Circle (auch Xagħra Stone Circle) Megalithreste (von dem dän. Maler Charles de Brochtorff 1827 als Steinkreis angesehen); der Bau scheint wie der ursprüngliche Eingang des Hypogäums auf Malta mit einer Felsgrabanlage in Verbindung zu stehen (vgl. Luqa, it-Tumbata). Die Nutzung erfolgte offensichtlich bereits seit der Zebbug-Phase. Einmalig ist Fund einer Skulptur in Art eines Statuenmenhirs (sh. Gräber von Żebbuġ, Ta' Trapna ż-Żgħira) Neue Grabungen begannen 1988.
Xagħra Felsgrab
Felskammergrab mit außergewöhnlicher Keramik in der Nähe des Brochtorff Circle (Grab nach John Davies Evans nicht zur Tempelkultur gehörend).
Għar ta' Għejżu
Megalithreste und Höhle in einer Felsstufe ca. 300 m südwestlich der Ġgantija. Das Bauwerk, kombiniert mit Höhle enthielt nach Evans Funde aus Ġgantija-Phase (Gefäßfragment mit applizierter Gestalt); nach Bonanno/Gouder/Malone/Stoddart zugleich Deponie für ausgediente Kultgeräte und Votivgaben aus den Tempeln der Ġgantija.
Tas-Salib
Megalith-Reste und Keramik aus der Ġgantija-Phase.
Għajnsielem
Spektakulärer Fund differenzierter Architektur eines großen Oval- und eines kleinen Rundbaus mit Lehmziegelpfeilern wurde 1987 von der Universität Cambridge gemacht. Der wichtige Komplex tal-Qigħan und l-Imrejżbiet, wird jetzt durch die moderne Straße Rabat – Xewkija getrennt.
Siehe auch
Literatur
- Joachim von Freeden: Malta und die Baukunst seiner Megalith-Tempel. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-11012-9.
- Jürgen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. Europäische Kultplätze der Steinzeit (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 36). Beier & Beran, Langenweißbach 2003, ISBN 3-930036-70-3.