Fjodor Dawydowitsch Kulakow (russisch Фёдор Давыдович Кулаков; * 4. Februar 1918 in Fitisch, heute Rajon Lgow in der Oblast Kursk; † 17. Juli 1978 in Moskau) war ein sowjetischer Politiker.
Leben
Kulakow wuchs in einer Bauernfamilie im Gebiet von Kursk auf. Er trat 1940 der KPdSU bei und absolvierte ein Fernstudium als Agrarbetriebswirt. Von 1955 bis 1959 war er zunächst stellvertretender Minister für Landwirtschaft, später Minister für Getreideerzeugnisse der Russischen Sowjetrepublik. Von 1960 bis 1964 war er Erster Sekretär des ländlichen Regionskomitees von Stawropol. Zu dieser Zeit war auch der junge Michail Gorbatschow als Parteisekretär dort tätig. 1964 wurde Kulakow von Leonid Jefremow als Erster Sekretär abgelöst und von Leonid Breschnew nach Moskau berufen. Von 1965 bis zu seinem Tod 1978 war er der für die Landwirtschaft zuständige Sekretär des Zentralkomitees. Im April 1971 stieg er in das höchste politische Gremium der UdSSR auf und wurde Vollmitglied im Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Zeitweise galt er als möglicher Nachfolger Breschnews. Nach seinem Tod wurde er in einem Urnengrab an der Kremlmauer bestattet. Er wurde unter anderem mit dem Leninorden und dem Titel Held der sozialistischen Arbeit ausgezeichnet.
Kulakow war ein Förderer von Gorbatschow, der 1978 auch sein Nachfolger im Amt des ZK-Sekretärs für die Landwirtschaft wurde.
Literatur
- Fjodr D. Kulakow, in: Internationales Biographisches Archiv 33/1978 vom 7. August 1978, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Michail Gorbatschow: Erinnerungen. Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-524-7.
Einzelnachweise
- ↑ Biografie in der Großen Sowjetenzyklopädie (Memento des vom 17. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 16. Januar 2011
- ↑ Artikel über Kulakow im Munzinger-Archiv
- ↑ Artikel in Der Spiegel, Ausgabe 30/1978
- ↑ Meldung in Neues Deutschland vom 4. Februar 1978