Flattnitz-Felsenblümchen

Flattnitz-Felsenblümchen (Draba fladnizensis)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus: Arabideae
Gattung: Felsenblümchen (Draba)
Art: Flattnitz-Felsenblümchen
Wissenschaftlicher Name
Draba fladnizensis
Wulfen

Das Flattnitz-Felsenblümchen, auch Fladnitzer Felsenblümchen (Draba fladnizensis) ist eine Pflanzenart aus Gattung der Felsenblümchen (Draba) innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Sie ist arktisch-alpin verbreitet.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Das Flattnitz-Felsenblümchen ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 2 bis 5 Zentimetern. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl. Der Stängel ist kahl oder nur am Grund behaart.

Die Laubblätter sind in grundständigen Blattrosetten und höchstens ein oder zwei, selten bis drei wechselständig am Stängel angeordnet. Die Grundblätter sind am Rand und auf der Fläche einfach oder gabelig bewimpert, oder auf der Fläche kahl. Sternhaare fehlen.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Der schirmtraubige Blütenstand enthält zwei bis zwölf Blüten. Die Blütenstiele sind 1 bis 2 Millimeter lang.

Die zwittrige Blüte ist vierzählig. Die Kelchblätter sind bei einer Länge von etwa 1,8 Millimetern länglich-eiförmig und weiß hautrandig. Die weißen Kronblätter sind 2 bis 3,5 Millimeter lang und kurz genagelt. Die längeren Staubblätter sind 2 Millimeter lang. Die Staubfäden sind am Grund nicht verbreitert.

Der Fruchtstand ist verlängert oder oft traubig. Die Schötchen-Frucht ist 3 bis 7 Millimeter lang und 1,5 bis 2 Millimeter breit. Die Fruchtstiele sind aufrecht abstehend und 2 bis 5 Millimeter lang. Der Griffel ist sehr kurz. Die gold-braunen Samen sind bei einer Länge von etwa 1 Millimetern eiförmig und flach.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.

Ökologie

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung.

Vorkommen

Das Flattnitz-Felsenblümchen ist ein arktisch-alpines Florenelement. In den Alpen kommt es selten in der Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein, Südtirol, Bayern und der Schweiz vor. Es wächst in der alpinen Höhenstufe meist in Höhenlagen von 1600 bis 3410 Metern über Silikat- und Kalkgestein in basenreichen Felsspalten und auf Felsgrus, vorwiegend in Gratlagen. Im Allgäu wächst es in Höhenlagen von 1950 bis 2455 Metern. Am Rimpfischhorn bei Zermatt erreicht es eine Höhenlage von 4200 Meter.

Pflanzensoziologisch ist es eine Charakterart des Verbands Drabion hoppeanae.

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 1 (sehr nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung von Draba fladnizensis erfolgte 1779 durch Franz Xaver Freiherr von Wulfen in 779. Misc. Austriac. 1, S. 147. Das Artepitheton bezieht sich auf den Fundort die Flattnitz in Kärnten.

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. (CD-Rom). Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Friedrich Markgraf: Familie Cruciferae. S. 310–311. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV, Teil 1, Verlag Carl Hanser, München 1958.
  2. 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5. S. 457.
  3. Draba fladnizensis Wulfen In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 27. Oktober 2015.
Commons: Flattnitz-Felsenblümchen (Draba fladnizensis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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