Flattnitz | |||
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See mit Schilf in Flattnitz | |||
Himmelsrichtung | Norden | Süden | |
Passhöhe | 1400 m ü. A. | ||
Bundesland | Kärnten | ||
Wasserscheide | Flattnitzbach, Paalbach, Mur, Drau, Donau | Klaußbach, Jauernigbach, Glödnitzbach, Gurk, Drau, Donau | |
Talorte | Stadl an der Mur | Weissberg | |
Ausbau | Passstraße | ||
Gebirge | Gurktaler Alpen | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 2,6 % (510 m / 20 km) | 6,8 % (615 m / 9,1 km) | |
Max. Steigung | 15,0 % (auf km 9) | ||
Karte (Kärnten) | |||
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Koordinaten | 46° 56′ 45″ N, 14° 1′ 45″ O |
Die Flattnitz ist ein zur Gemeinde Glödnitz gehöriger Luftkurort in Kärnten. Sie liegt auf einer Hochebene der Gurktaler Alpen, die einen Übergang zwischen dem Gurk- und dem Murtal bildet. Auf steirischer Seite endet die Passstraße in Stadl an der Mur. Die Passhöhe, genannt Flattnitzer Höhe, liegt auf 1400 m ü. A., in ihrer Nähe ein kleiner See, der Flattnitzer See.
Der Name „Flattnitz“ kommt von dem gleichnamigen Bach, der den Ort in Richtung Mur durchfließt. Er lässt sich auf blato (slow.: Moos) zurückführen. Sehenswert ist die romanische Kirche, die von der früheren Bedeutung durch Säumer und den Bergbau (siehe auch Bergbau in Kärnten) herrührt.
Landläufig wird auch der westlich anschließende Talschluss des Paalbaches zur Flattnitz gezählt, der zur Gemeinde Deutsch-Griffen gehört, von dieser aus jedoch nicht erschlossen ist.
Geschichte
Die Tabula Peutingeriana erwähnt eine Versorgungsstation namens Tarnasicis, die heute anhand der Meilenangaben in Bezug auf Immurium auf der Flattnitz vermutet wird.
In einer Schenkungsurkunde Kaiser Arnulfs an den Edlen Zwentibold wird das Gebiet um Flattnitz erstmals um 898 erwähnt. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren die Silber-, Eisen- und Bleivorkommen. Die Flattnitz diente den Gurker Bischöfen als Sommerresidenz, Bischof Heinrich I. ließ 1173 die Rundkirche Sankt Johannes der Täufer errichten. 1478 fielen die Türken ein und machten die Flattnitz zur „Blutigen Alm“. Die Almregion des Flattnitzer Sattels wird heute von Sommer- und Winterurlaubern gleichermaßen besucht.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde am 24. Juni, dem Johannistag und am zweiten Sonntag darauf ein weithin bekanntes Wettringen abgehalten. Dabei versammelte sich die männliche Jugend aus Kärnten, dem nahen Salzburg und der Steiermark. Ein legendärer Sieger über sieben Jahre war um diese Zeit Johann Strauß, der „Magdaleniger Hansl“ aus St. Jakob ob Gurk.
Sehenswürdigkeiten
Kirche
Von der romanischen Kapelle aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts sind nur einige Reste im heutigen Mauerwerk erhalten. Der frühgotische Rundbau wurde um 1330 mit einem Hauptchor, zwei polygonalen Nebenapsiden und einem wehrhaften Sakristeiturm errichtet. Der relativ niedrige, wuchtige Turm mit Pyramidenhelm ist bestimmend für die Außenansicht. Zusammen mit dem ehemaligen Hospizanbau im Westen bildet die Kirche eine malerische Baugruppe. Das ganze Bauensemble ist mit grauen Steinplattln eingedeckt.
Kalkofen aus dem 17. Jahrhundert
Da die Flattnitz um das 17. Jahrhundert stark vom Bergbau geprägt war, befindet sich an diesem Ort (verwaltungsmäßig jedoch bereits auf Gemeindegebiet von Deutsch-Griffen) noch heute ein Kalkofen aus dieser Zeit. Dieser wurde zur Erzeugung von Mauerkalk verwendet. Dieser Steinkalkofen ist aufgrund der guten Erhaltung durchaus sehenswert.
Amtshaus
Das Amts- bzw. Mauthaus befindet sich unweit der Kirche oberhalb der Hauptstraße⊙ . Es zählt zu den ältesten Amtshäusern Österreichs und ist wahrscheinlich das älteste Kärntens. Das teils mit Bruchsteinen, teils als Blockbau errichtete Haus besitzt ein mit Holzschindeln gedecktes Vollwalmdach. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Bewohner
Die Flattnitz ist eine Streusiedlung mit etwa 200 Einwohnern. Die Bewohner arbeiten hauptsächlich im ganzjährigen Tourismus sowie in der Almwirtschaft.
Tourismus
Es gibt drei Schilifte und diverse Abfahrten verschiedener Schwierigkeitsgrade, außerdem eine 15 Kilometer lange Langlaufloipe. Weiters gibt es viele naturbelassene Wanderwege in Flattnitz und Umgebung, darunter mit dem Salzsteigweg auch einen österreichischen Weitwanderweg.
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Flattnitz
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Verkehr
Der Sattel hat für den Verkehr eine untergeordnete Rolle. Er ist durch die Flattnitzer Straße (L63) erschlossen und bietet einen Übergang vom Murtal zum Mittleren Gurktal. Parallele Sättel sind die Turracherhöhe im Westen und Gattringer Sattel, Neumarkter Sattel und Perchauer Sattel im Osten. Anschließende Sättel sind im Süden das Biermanstiegel zum Metnitztal und Hochrindl zum Oberen Gurktal. Durch die Enge Gurk gelangt man nach Feldkirchen. Im Norden schaffen Radstädter Tauern, Sölkpass und Triebener Tauern Übergänge zum Ennstal.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ ÖK 50 www.austrianmap.at, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich, Österreichische Karte.
- ↑ Die Römer, Slawen und Bajuwaren in Tamsweg im Lungau - Der Tourismusverband Tamsweg im Salzburger Lungau. In: tamsweg.info. Abgerufen am 31. Dezember 2017.
- ↑ Flattnitz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: flattnitz.net. Archiviert vom am 30. Dezember 2017; abgerufen am 31. Dezember 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Joseph Mitterdorfer: Reise aus dem Gurkthal in Kärnthen in die Flatnizer Alpe und auf den großen Eisenhut in Steyermark. In: Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat, 4. Oktober 1815, S. 1 (online bei ANNO).
- ↑ Joseph Mitterdorfer: Das Wettringen auf den Flatnizer Alpen in Kärnten. In: Carinthia. 5. Jahrgang, Nr. 17. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1815 (ÖNB digital S. 89 ff.).
- ↑ Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 142.