Florian Marciniak (* 4. Mai 1915 in Gorzyce bei Czempiń; † 20. Februar 1944 im KZ Groß-Rosen) war ein polnischer Widerstandskämpfer und erster Befehlshaber der Szare Szeregi während der deutschen Besatzung Polens 1939–1945.
Lebenslauf
Er wuchs in Großpolen auf. Nach dem Abitur studierte er Jura an der Universität in Posen. Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war er als Bankangestellter tätig. Schon in der Schulzeit gehörte er der Pfadfinderbewegung an. Seit dem 10. Mai 1938 war er der jüngste Pfadfinderführer (poln. harcmistrz - oberster Ausbildergrad in der Organisation) in Polen. Am 27. September 1939 - kurz vor der Kapitulation Warschaus - wurde Florian Marciniak zum Befehlshaber der Szare Szeregi ernannt. In der Organisation setzte er das Prinzip „Erziehung durch den Kampf“ um. Unter seiner Leitung begannen die Grauen Reihen die Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besetzung Polens zu organisieren. Am 6. Mai 1943 wurde Florian Marciniak von der Gestapo verhaftet. Sowohl ein verzweifelter Fluchtversuch während des Transports nach Posen als auch die Befreiungsversuche durch die Mitglieder der Grauen Reihen waren erfolglos. Florian Marciniak wurde zuerst nach Posen und später zum Konzentrationslager Groß-Rosen überführt, wo er am 20. Februar 1944 hingerichtet wurde. Im Jahre 2006 wurde er posthum mit dem Orden Polonia Restituta ausgezeichnet.
Literatur
- Jerzy Jabrzemski (Hrsg.): Szare Szeregi. Harcerze 1939–1945. Band 1. Państwowe Wydawnictwo Naukowe, Warszawa 1988, ISBN 83-01-06821-3, S. 25–27 (polnisch).