Russula subsect. Foetentinae

Der Stink-Täubling (Russula foetens) ist die Typusart der Untersektion Foetentinae

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: unsichere Stellung (incertae sedis)
Ordnung: Täublingsartige (Russulales)
Familie: Täublingsverwandte (Russulaceae)
Gattung: Täublinge (Russula)
Untersektion: Russula subsect. Foetentinae
Wissenschaftlicher Name
Russula subsect. Foetentinae
(Melzer & Zvára) Singer

Russula subsect. Foetentinae ist eine Untersektion aus der Gattung Russula, die innerhalb der Sektion Ingratae steht.

Merkmale

Die Arten der Untersektion sind mittelgroß bis groß, mit einem Hutdurchmesser von 15 bis zu 25 cm und haben einen starken, meist unangenehmen Geruch. Einige Arten riechen aber auch angenehm nach Bittermandel oder Anis. Der Hutrand ist scharfrandig und grob höckerig gerieft oder gefurcht. Der Stiel ist fest, aber spröde und wird im Alter meist hohl. Der Hut ist oft gelbbraun gefärbt, was typisch für diese Untersektion ist. Er kann aber auch rostbraun oder schmutzig braun gefärbt. Die Huthaut ist meist stark gelifiziert, weshalb die Huthaut bei feuchtem Wetter oft klebrig oder schleimig ist.

Mikroskopische Merkmale

Die Sporen sind für die Gattung recht groß, oft größer als 10 µm und sie sind oft stark ornamentiert. Sie sind entweder auffällig geflügelt oder mit groben dornigen Warzen besetzt. Spindelförmige oder flaschenförmige Dermatozystiden in der Huthaut sind typische mikroskopische Merkmale. Sie färben sich mit Sulfovanillin nicht oder nur schwach an. In der Huthaut dominieren Membranpigmente.

Systematik

Bon versteht unter der Untersektion Foetentinae die Gruppe um den Stink-Täubling (Russula foetens). Seine Untersektion entspricht der der Gruppe Foetens bei Romagnesi und dem gleichnamigen Strip bei Singer. Romagnesi Section und Singers Untersektion Foetentinae entsprechen Bons Sektion Ingratae und schließen die Untersektion Pectinata, die Gruppe um den Schärflichen Kamm-Täubling (R. pectinata) mit ein. Bei Sarnari umfasst die Untersektion Foetentinae ebenfalls Bons Foetentinae und Pectinata aber ohne den Milden Kamm-Täubling R. insignis, den er in eine eigene Untersektion Subvelatae stellt.

Unterstützt wird diese Einteilung zum Teil auch durch molekulare Daten, auch wenn sich die Daten von verschiedenen Arbeitsgruppen hier noch widersprechen. Immerhin gibt es Hinweise, dass der Mandel-Täubling (Russula grata) und der Stink-Täubling eine Schwestergruppe zum Camembert-Täubling (R. amoenolens) bilden, der in der Untersektion Pectinata steht. Da Foetentinae und Pectinata sich aber auch in ihrer Mykorrhizaanatomie unterscheiden, scheint Bons Trennung der Gruppen in zwei eigene Untersektionen gerechtfertigt.

Täublingsarten der Untersektion Foetentinae
Deutscher ArtnameWissenschaftlicher ArtnameAutor
Stink-TäublingRussula foetensPers. (1796)
Gilbender Stink-TäublingRussula subfoetensWm.G. Sm. (1873)
Mandel-TäublingRussula grata
(Syn. R. laurocerasi)
Britzelm. (1898)
Melzer (1920)
Morse-TäublingRussula illotaRomagn. (1954)
Starkduftender Stink-TäublingRussula fragrantissimaRomagn. (1967)

Literatur

  • Ludwig Beenken: Die Gattung Russula: Untersuchungen zu ihrer Systematik anhand von Ektomykorrhizen. Dissertation, LMU München: Fakultät für Biologie, München 2004.

Einzelnachweise

  1. Marcel Bon (Hrsg.): Pareys Buch der Pilze. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-09970-9, S. 78.
  2. Monographic key of the russules of Europe (Memento vom 28. Juli 2010 im Internet Archive) unter The Russulales Website (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Deutscher Russula-Schlüssel (Memento des Originals vom 13. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. unter der Website der Latvian Mycological Society (Memento vom 13. Mai 2011 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.