Francesco Laurana (kroatisch Franjo Vranjanin; * 1430 in Vrana bei Zadar, Dalmatien; † 1502 in Avignon) war ein in Neapel, Sizilien und Südfrankreich aktiver Bildhauer, Architekt, Maler und Medailleur.
Leben
Francesco Laurana wurde im damals venezianischen Dalmatien geboren und trat 1455 erstmals in Neapel in Erscheinung, wo er vermutlich auf Vermittlung durch Pietro da Milano und als dessen Mitarbeiter am Triumphbogen des Castel Nuovo für König Alfons V. arbeitete. Später wirkte Laurana in der Provence und 1467 bis 1472 in Sizilien, wo er sich auf die Anfertigung von Porträtbüsten spezialisierte. Aus dieser Zeit sind vor allem seine Büste der Eleonore von Aragon und die Mastrantonio-Kapelle in der Kirche San Francesco d’Assisi in Palermo, an der auch der Bildhauer Pietro de Bonitate mitwirkte, bekannt. Francesco Laurana arbeitete oft mit Domenico Gagini zusammen, den er bereits von seinem Aufenthalt in Neapel kannte. 1472 bis 1475 ging er wieder nach Neapel, doch seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Südfrankreich, wo in Marseille nach seinen Entwürfen die Kapelle St. Lazare entstand.
Literatur
- Leonard Forrer: Biographical Dictionary of Medallists. Band 3, London 1907, S. 339–343 (Digitalisat).
- Frida Schottmüller: Laurana, Francesco. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 440–442.
- Hanno-Walter Kruft: Francesco Laurana. Ein Bildhauer der Frührenaissance. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-38653-9.
- Chrysa Damianaki: The female portrait busts of Francesco Laurana. Vecchiarelli, Rom 2000, ISBN 88-8247-048-2.
- Renata Novak Klemenčič: Laurana, Francesco. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 64: Latilla–Levi Montalcini. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2005.
- David Alberto Murolo: Storie della Vrana: destini incrociati tra arte e guerra: Luciano e Francesco Laurana, Giovanni Vrana, Yusuf Maskovic. REMEL, Ancona 2016 OPAC SBN.