Francesco Enrico Speroni (* 4. Oktober 1946 in Busto Arsizio) ist ein italienischer Politiker der regionalistisch-rechtspopulistischen Partei Lega Nord (LN) und Mitglied des Europäischen Parlaments.

Leben

Speroni arbeitete von 1970 bis 1997 als Flugingenieur. Daneben schloss er 1975 ein Studium in Politikwissenschaft und 1999 in Rechtswissenschaft ab. Nachdem er 1980/81 Vorsitzender des Verbands der Flugingenieure gewesen war, war er ab den achtziger Jahren Mitglied der Stadträte von Albizzate (1986), Samarate (1987–90) und Busto Arsizio (seit 1990). Von 1991 bis 1994 war Speroni Chef der Partei Lega Lombarda, die zu dieser Zeit allerdings bereits fest mit der Lega Nord verbunden war.

Bereits bei der Europawahl 1989 wurde Speroni erstmals für die Lega Nord ins Europäische Parlament gewählt, wo er der Regenbogenfraktion angehörte. 1994 verließ er das Europaparlament wieder, um Minister für institutionelle Reform im ersten Kabinett Berlusconi zu werden. Dieses Amt übte er bis 1995 aus. Von 1992 bis 1999 war Speroni außerdem Mitglied des italienischen Senats, von 1996 bis 2000 war er Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats und der WEU.

Bei der Europawahl 1999 wurde Speroni erneut ins Europaparlament gewählt, dem er seitdem angehört. Ab 1999 war er einer der Vorsitzenden der Technischen Fraktion der Unabhängigen Abgeordneten; nach deren Auflösung war er 2001 bis 2004 fraktionslos. 2004 schloss sich die Lega Nord der europaskeptischen Fraktion Unabhängigkeit/Demokratie an, wurde jedoch 2006 wieder daraus ausgeschlossen. Daraufhin wurde Speroni Mitglied der nationalkonservativen Fraktion Union für ein Europa der Nationen (UEN). Nach der Europawahl 2009 schließlich war die Lega Nord an der Gründung der neuen rechtskonservativ-europaskeptischen Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie (EFD) beteiligt. Zusammen mit dem Briten Nigel Farage (UK Independence Party, UKIP) wurde Speroni Fraktionsvorsitzender. Außerdem ist er Mitglied im Rechtsausschuss des Europaparlaments.

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