Franciscus Lubecus (* 31. Oktober 1533 in Göttingen; † 1595 ebenda; eigentlich Franz Lübeck) war Chronist der Stadt Göttingen.

Im Jahre 1553 schrieb sich der zwanzigjährige Lubecus in der Universität Wittenberg ein. Damals lehrte dort der berühmte Humanist und Reformator Philipp Melanchthon. Anschließend wirkte er kurzfristig als Lehrer in Hannoversch Münden. Er wechselte aber bald darauf in die geistliche Laufbahn und war von 1558 bis 1565 Pfarrer in Uslar. Später wurde er zweiter Pfarrer an der Johanniskirche in Göttingen. Dort wirkte er zehn Jahre und ging darauf für acht Jahre nach Northeim. Danach kehrte er nach Göttingen zurück. Er trat allerdings schon kurz darauf, 1587, eine Pfarrstelle in dem damals hessischen Höckelheim an.

Lubecus verfasste zwei große Geschichtswerke, die Braunschweig-Lüneburgische Chronik und die Göttinger „Annalen“. Als Autor der Annalen wurde er zum ersten Göttinger Stadtgeschichtsschreiber. Er bezog seine Informationen für die Darstellung früherer Zeiten aus zeitgenössischen Chroniken anderer Städte und aus weiter verbreiteten mittelalterlichen Werken. Auch zog er die Aufzeichnungen des Göttinger Bürgers Johannes Rivesolt aus den Jahren 1444 bis 1504 heran.

Lubecus' Darstellung ist zwar nicht immer zuverlässig, seine Werke gelten heute jedoch als unschätzbare Quelle für die Göttinger Stadtgeschichtsforschung.

Literatur

  • Franciscus Lubecus: Göttinger Annalen: von den Anfängen bis zum Jahr 1588 / Bearb. von Reinhard Vogelsang, Göttingen, Wallstein, 1994, ISBN 3-89244-088-3
  • Dietrich Denecke und Helga-Maria Kühn (Hrsg.), Göttingen, Geschichte einer Universitätsstadt. Band 1, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1987, ISBN 3-525-36196-3.
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