Frankopan | |
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Staat | Königreich Kroatien in Personalunion mit Ungarn |
Stammhaus | Krčki |
Gründung | 12. Jahrhundert |
Ethnizität | kroatisch |
Gründer | Dujam I. Krčki |
Aktuelles Oberhaupt | ausgestorben |
Frankopan (kroatisch Frankapani oder Frankopani) ist der Name eines alten kroatischen Fürstengeschlechts.
Geschichte
Die Abstammung von der fürstlichen italienischen Familie Frangipani, die auch als Frankapan, Frangipan, Frangepan und in ungarisch Frangepán bekannt ist, wurde nie belegt und ist als Abstammungssage zu betrachten (analog Urvater Čech u. a.). Die Frankopanen treten bereits im 12. Jahrhundert unter dem Namen der Herren von Krk/Veglia (kroatisch Knezovi Krčki), später Frankopani, urkundlich auf der kroatischen Insel Krk auf.
Im Jahr 1193 überließ der ungarisch-kroatische König Bela II. dem 3. Sohn von Dujam I., dem Bartol II., Fürsten von Krk, die Stadt samt der Burg Modruš, später Burg Tržan genannt, und dem dazugehörenden Land, wodurch die Macht und der Reichtum seines Geschlechts begründet wurden. Die Besitze der Adelsfamilie waren später sowohl aus dem Osten von den Osmanen als auch aus dem Süden von den Venezianern bedroht. Die Macht dieser Adelsfamilie wuchs jedoch bis zum siebzehnten Jahrhundert.
Nikola Šubić Zrinski, der Schwiegersohn von Christoph Frankopan, gelangte als Held von Siget zu großer Berühmtheit. Nach der Zrinski-Frankopan-Verschwörung, als sich Fran Krsto Frankopan gegen den Habsburger Kaiser Leopold erhob, wurde er 1671 in Wiener Neustadt hingerichtet. Die Frankopan starben damit in männlicher Linie aus.
Wappen
- Das Stammwappen (Siegel von 1356) zeigt in von Rot und Gold geteiltem Schild oben einen sechsstrahligen goldenen Stern. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wie der Schild bezeichneter geschlossener Flug.
- Das seit Beginn des 15. Jahrhunderts geführte Wappen zeigt in Blau zwei gegeneinander gekehrte goldene Löwen, mit den Vorderpranken drei Brotlaibe emporhaltend. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken meist im Wechsel rote und goldene Straußenfedern.
Bekannte Angehörige der Familie
- Johann (kroatisch Ivan, ungarisch János) († 1393), Ban von Kroatien
- Nikolaus sen. (kroatisch Nikola, ungarisch Miklós) († 1432), Sohn von Johann Frankopan, Ban von Kroatien
- Nikolaus jun. (kroatisch Nikola, ungarisch Miklós) († 1458), Sohn von Nikolaus Frankopan, Ban von Kroatien ⚭ Barbara († 1430), Tochter Reinprecht II. von Walsee, Hauptmann von Oberösterreich und Katharina von Duino († 1435)
- Bernardin Frankopan (1453–1529), Sohn von Stjepan II. Frankopan von Modruš († 1481) und dessen Ehefrau Ižota (Isotta) geb. d’Este
- Beatrice de Frangepan (* 1480; † ca. 27. März 1510), Tochter Bernardins, durch Heirat Markgräfin von Brandenburg-Ansbach
- Stephan (kroatisch Stjepan, ungarisch István) († 1481), Sohn von Nikolaus Frankopan, Ban von Kroatien
- Christoph (kroatisch Kristof, ungarisch Kristóf) († 1527), Enkel von Stephan Frankopan, 1527 Ban von Kroatien
- Katherina (kroatisch Katarina, ungarisch Katalin), Tochter von Christoph Frankopan. 1543 mit Ban Nikola Šubić Zrinski verheiratet
- Franz (1567–1573), Ban von Kroatien
- Nikolaus Frankopan († 1647), kroatischer Graf und Ban von Kroatien
- Vuk Krsto Frankopan (1578–1652), Führer der Stadt Ogulin und General
- Nikolaus von Tržac (Tersacz/Tersatz) († 1647), Ban von Kroatien 1617–1622
- Ana Katarina Frankopan-Zrinski (1625–1673), Gattin von Petar Zrinski, Schwester von Fran Krsto Frankopan, kroatische Mäzenin und Literatin, beteiligt am Magnatenaufstand
- Fran Krsto Frankopan (deutsch Franz Christoph) (1671 enthauptet), führender Beteiligter der Zrinski-Frankopan-Verschwörung, letzter Angehöriger der kroatisch-ungarischen Familie
Stammtafel
Galerie
- Dujam II. Krčki (1279–1317), Fürst von Krk
- Žikmund (Sigismund) Frankopan († 1486?), Sohn des Nikolaus Frankopan sen.
- Christoph Frankopan (1482–1527)
- Fran Krsto Frankopan (1643–1671)
- Juraj (Georg) III. Frankopan († 1553), Besitzer der Burg Cetin
Besitze
Viele Schlösser des Hauses Frankopan sind in Kroatien erhalten, die meisten in der Region Gorski kotar und auf der Insel Krk. Einige davon sind:
- Burg Drivenik, Novi Vinodolski
- Burg Dubovac, Karlovac
- Burg Grižane
- Burg Grobnik, Rijeka
- Schloss Nova Kraljevica
- Schloss Krk
- Schloss Novi Vinodolski
- Schloss Novigrad na Dobri (Gespanschaft Karlovac)
- Schloss Ogulin
- Burg Ribnik
- Schloss Slunj
- Schloss Severin na Kupi (Vrbovsko)
- Schloss Stara Sušica
- Burg Trsat
- Stadt Bihać
Literatur
- Johann Siebmacher (Begr.): Friedrich Heyer von Rosenfeld (Bearb.): J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, IV. Band, 3. Abteilung: Der Adel des Königreichs Dalmatien. Bauer & Raspe, Nürnberg 1878, S. 44, Tafel 30.
- Johann Siebmacher (Begr.), Ivan Bojničić (Bearb.): J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, IV. Band, 13. Abteilung: Der Adel von Kroatien und Slavonien. Bauer & Raspe, Nürnberg 1899, S. 48, Tafel 35.
- Manfred Stoy: Frankapani. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas, Bd. 1. München 1974, S. 522–524.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, IV. Band, 13. Abteilung; Der Adel von Kroatien und Slavonien; Autor: I. von Bojnicic; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1899, S. 48