Franz Ulrich Graf Kinsky von Wchinitz (* 1634 in Chlumec nad Cidlinou; † 27. Februar 1699 in Wien; tsch. František Oldřich Kinský z Vchynic) war ein böhmisch-österreichischer Diplomat und Politiker.
Leben
Franz Ulrich Kinsky entstammte dem alten böhmischen Adelsgeschlecht Kinsky. Seine Eltern waren der böhmische Hofmeister und Kanzler des Königreiches Böhmen Graf Johann Octavian von Kinsky (1612–1679) und dessen Ehefrau Gräfin Margaretha Magdalena Sforzia von Porzia. Im Jahr 1683 wurde er oberster böhmischer Kanzler und 1689 Mitglied der Geheimen Konferenz. Seit 1695 war er leitender Staatsmann des Wiener Hofes. In den Friedensverhandlungen mit dem Osmanischen Reich vertrat er eine harte, auf Expansion gerichtete Politik. Franz Ulrich Kinsky war mit Anna Franziska von Ursenbeck († 19. Januar 1708), Tochter von Franz Bernhard von Ursenbeck verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Kinsky von Wchinitz und Tettau, Franz Ulrich (I.) Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 11. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 280 (Digitalisat).
- Ludwig Schlesinger: Kinsky, Franz Ulrich Graf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 771 f.
- Klaus Müller: Kinsky, Franz Ulrich Graf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 627 f. (Digitalisat).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johann Hartwig von Nostitz-Rieneck | Böhmischer Oberstkanzler 1683–1699 | Johann Franz von Würben und Freudenthal |