Der Gegensatz zur Selbstorganisation ist Fremdorganisation. Dabei wird ein System oder eine Organisation durch Regeln gelenkt.
Durch Fremdorganisation kommt es zur Normierung, Rollenbildung, Institutionalisierung und zu Formalisierungsprozessen, die eine Doppelfunktion haben. Einerseits reduzieren sie die nicht abzählbare Anzahl von Handlungsalternativen auf ein erträgliches Maß und andererseits ermöglichen sie die Aufrechterhaltung der jeweiligen Erwartung auch dann, wenn sich die Situation ändert. Auf diese Weise scheint ein soziales System eine Ordnungsgesetzlichkeit entwickeln zu können die es ihm ermöglicht, seine Grenzen gegenüber der Umwelt zu ziehen.
Steuerungsinstrument des organisationalen Handelns ist das Hierarchieprinzip. Die Hierarchie ist als ein Teil der Organisation zu betrachten.
Das gesamte betriebliche Geschehen in ein hierarchisches Ordnungssystem eingebettet zu sehen, ist eine nicht ungewöhnliche betriebswirtschaftliche Vorstellung. Damit wird auf die funktionsnotwendige Bedingung abgezielt, dass arbeitsteilige und spezialisierte Organisationen ökonomische Vorteile haben. Die Einrichtung einer hierarchischen Organisation, die oft als Aufbauorganisation bezeichnet wird, dient der Stabilisierung und Etablierung von bestehenden Herrschaftsverhältnissen.
Literatur
Marcus Niggl: Unternehmenssteuerung im Spannungsverhältnis zwischen Selbst- und Fremdorganisation. Shaker Verlag, Aachen 1998 ISBN 3-8265-5704-2