Der Friedhof Rakowicki (polnisch Cmentarz Rakowicki), einer der größten in Krakau, wurde in den Jahren 1801–1802 eingerichtet.

Geschichte

Er entstand auf dem Vorstadtgelände des seinerzeitigen Vorwerks Rakowice (jedoch nicht innerhalb des Dorfs Rakowice, sondern im südlichen Teil der Gemeinde Prądnik Czerwony, der 1910 als Warszawskie nach Krakau eingemeindet wurde) im Zusammenhang mit dem Verbot von Begräbnissen auf kirchlichen Friedhöfen innerhalb der Stadt. Das Gelände wurde von den österreichischen Regierenden gekauft, die Kosten der Anlage wurden von der Stadt Krakau und den Nachbargemeinden getragen. Die erste Beerdigung fand im Januar 1803 statt. 1862 wurde auf dem Friedhofsgelände eine hölzerne Kapelle errichtet. Der Friedhof wurde einige Male erweitert (1863, 1865, 1908) und auf seinem Gelände nahebei 1920 auch ein Armee-Friedhof eingerichtet.

Die Nekropole ist eine Begräbnisstätte der Krakauer, einfacher genauso wie verdienter Bürger aus Kultur und Wissenschaft, der Vorsteher von Adelsgeschlechtern, Unabhängigkeitskämpfern, der Teilnehmer an Aufständen und Kriegen wie beider Weltkriege.

Auf dem Friedhof gibt es u. a. Quartiere der Teilnehmer am Novemberaufstand, Januaraufstand, des Krakauer Aufstands, gefallener Soldaten des Ersten Weltkriegs, der Mitglieder der Polnischen Legion, von Teilnehmern der Attacke bei Rokitna, während der Streiks 1936 umgekommener Arbeiter und Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs, darunter Soldaten des Septembers 1939, alliierter Piloten, Partisanen, Opfer der Hitler-Verbrechen, russischer Soldaten aus der Zeit der Befreiung Krakaus 1945.

Der Friedhof ist eine Sehenswürdigkeit von großem historischem und künstlerischem Wert. Ein Teil der Gräber ist das Werk bekannter Architekten, u. a. Teofil Żebrawski, Feliks Księżarski, Sławomir Odrzywolski, Jakub Szczepkowski, und auch Bildhauern wie Tadeusz Błotnicki, Wacław Szymanowski, Karol Huka und anderen.

1981 wurde ein Komitee zur Rettung des Friedhofs Rakowicki gegründet, das Geld sammelte zur Renovierung von Grabmälern von historischem Wert, zum Beispiel gelegentlich einer jährlichen Kollekte.

Gräber von bekannten Verstorbenen

Es ruhen hier unter anderen:

Der österreichische Dichter Georg Trakl (1887–1914) wurde 1925 von hier nach Mühlau bei Innsbruck umgebettet.

Abbildungen

Commons: Friedhof Rakowicki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 4′ 32″ N, 19° 57′ 14″ O

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