Der Friedhof Schlitz ist der Friedhof in Schlitz, einer Stadt im Vogelsbergkreis in Osthessen. Er steht als Gesamtanlage als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.
Geschichte
An der Steller des heutigen Friedhofs bestand bereits vor 1565 ein Kirchengebäude. Der Friedhof Schlitz wurde spätestens 1591 angelegt, 1855 neu strukturiert und 1878 sowie 1907 erweitert. Die Friedhofskapelle, die Sandkirche Schlitz wurde 1612 erbaut. Auch die Sandkirche steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.
Portal
Das Friedhofsportal aus rotem Sandstein im Süden des Friedhofs zeigt das Stadtwappen. Es entstand 1855 wohl nach Plänen der Architekten Hugo von Ritgen und Adalbert Schneller.
Gräber
Eine Reihe von Gräbern sind besonders erhaltenswert.
Jahr | Name | Lage | Beschreibung | Bild |
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1817 | Fresenius | Freistehend | Klassizistisches Grabmal in Form eines Kubus, geschmückt mit dem Relief einer sich in den Schwanz beißenden Schlange mit zwei gekreuzten, verlöschenden Fackeln. | |
1839 | Oberkirchenrat Johann Ferdinand Schlaz | Freistehend | Schmuckloses Kalksteinkreuz. | |
1913 | Dekan Franz Schmidt | Freistehend | Kalksteinkreuz auf rechteckigem Sockel. | |
1777 | Zwei 1777 verunglückte Kinder | Freistehend | Hochovale geschweifte Stelemit viereckigem Hauptmotiv in der Mitte. | |
1859 | Hofrat Lange und seine Witwe | Freistehend | Zwei gleichartige Kreuze rechts und links des Weges zum Eingang der Sandkirche. | |
um 1860 | Familiengrab Schilling | Nordmauer | Gotisierendes Kreuz mit achtseitigen genasten Armen. | |
1862 | F. Christian Trier | Nordmauer | Kleiner Sandsteinzippus, darüber ein gußeisenes Kreuz. | |
1839 | Jungblut | Nordmauer | Kleiner Sandsteinzippus, das gusseiserner Kreuz darüber ist verloren gegangen. | |
1837 | Familiengrab Dieffenbach | Nordmauer | Gebrochene Säule (für Johanna Schlenz). | |
1904 | Erbgraf Karl August Constantin Schlitz gen. von Görtz | Ostdmauer, Grabfeld Schlitz gen. von Görtz | Ädikula aus rotem Sandstein, mittig ein Kreuz, eingerahmt durch zwei Säulen. | |
1885 | Graf Karl Schlitz gen. von Görtz | Ostmauer, Grabfeld Schlitz gen. von Görtz | Kreuz auf dreiteiligem Sockel (auf dem Bild mittig in zweiter Reihe). | |
1914 | Graf Emil Schlitz gen. von Görtz | Ostmauer, Grabfeld Schlitz gen. von Görtz | gusseisernes Kreuz auf dreiteiligem Sockel (auf dem Bild mittig in dritter Reihe). | |
1935 | Graf Friedrich Wilhelm August Schlitz gen. von Görtz | Ostmauer, Grabfeld Schlitz gen. von Görtz | Kreuz auf dreiteiligem Sockel (auf dem Bild rechts in dritter Reihe). | |
1835 | Oberlehrer Philipp Jäger | Ostmauer, Grabfeld Schlitz gen. von Görtz | Gebrochene Säule | |
1835 | Drei Ehefrauen von Conrad Simon | Ostmauer | Conrad Simon heiratete hintereinander drei Schwestern geborene Jäger (die erste starb 1814, die letzte 1837). Das Grabmal ist ein klassizistischer Pfeiler | |
Gräflicher Sekretär Schwarz | Ostmauer | Hohes klassizistisches Eisenkreuz | ||
Fabrikantenfamilie Langheinrich | Ostmauer | Kreuze | ||
Fabrikantenfamilie Schul | Ostmauer | Neoklassizistischer Säulenstumpf | ||
Fabrikantenfamilie Niepoth | Ostmauer | Hohes klassizistisches Eisenkreuz | ||
Friedrich Metzendorf und Frau | Älterer Friedhofsteil abseits der Sandkirche | Zwei rechteckige Stelen, gekrönt durch jeweils ein Kreuz | ||
ab 1845 | Familie Schmidt | Älterer Friedhofsteil abseits der Sandkirche | Grußeisenkreuz für Daniel Schmidt († 1845), klassizistische Zippus für Heinrich Wilhelm Fischer († 1854), Plastik eines trauernden Engels aus Kunststein | |
um 1900 | Familie Friedrich Zöller | Älterer Friedhofsteil abseits der Sandkirche | Helle Sandsteinwand, in der Mitte ein hohes Kreuz, schwarze Steintafeln mit den Namen | |
Familie Heinrich Metzendorf | Südmauer | Ädikula aus Sandstein | ||
Familie Heinrich Lachmann | Südmauer | Mehrteiliger Stelenaufbau | ||
Familie Heinrich Lachmann | Südmauer | Mehrteiliger Stelenaufbau | ||
Anonymes Grabmal | Südostecke des Friedhofs | Sandsteinkreuz mit Maßwerkreliefs |
Gefallenendenkmal
Das Gefallenendenkmal an der Südmauer erinnert an die Kriegstoten der Weltkriege. Es handelt sich um einen rechteckigen Pfeiler, gekränt mit Eisernem Kreuz. Es stammt aus dem Jahr 1922.
Literatur
- Walter Krug (Herausgeber): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Kulturdenkmäler in Hessen, Vogelsbergkreis II, Band 2: Schlitz, Schotten, Ulrichstein, Wartenberg, 2016, ISBN 9783806230550, S. 654–663.
Weblinks
Koordinaten: 50° 40′ 48,5″ N, 9° 33′ 20,9″ O