Wilhelm Schwemann vollständiger Name Friedrich-Wilhelm Schwemann oder Friedrich Wilhelm Schwemann (geboren 17. Mai 1817 in Hildesheim; gestorben 14. Februar 1897 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Kommunalpolitiker.
Leben
Geboren in der Frühzeit des Königreichs Hannover, wurde Wilhelm Schwemann in „eine der bedeutendsten Familien Hildeheims“ hineingeboren. Auf Wunsch seiner Eltern durchlief er eine Ausbildung zum Kaufmann bei einem Onkel in Hannover und arbeitete dann bei verschiedenen Unternehmen außerhalb seiner Heimatstadt Hildesheim, bevor er dort die die Firma seines Vaters übernahm, die sich als Königlich Hannoversche Eisenfactorei Schwemann während der Industrialisierung einen Ruf erworben hatte.
Schon in jungen Jahren wendete sich Schwemann auch öffentlichen Aufgaben zu und wurde 1845 – im Alter von 28 Jahren – zum Bürgervorsteher gewählt. Als solcher nahm er verschiedene Interessen und Ämter wahr, bevor er zum – ehrenamtlichen – Senator der Stadt gewählt wurde und mehrfach als Deputierter zur Vertretung der Interessen Hildesheims in die Hannoversche Ständeversammlung entsandt wurde.
Mit fortschreitendem Alter gab Wilhelm Schwemann seine übernommenen öffentlichen Aufgaben nach und nach ab, bevor der erfolgreiche Unternehmer an seinem 75. Geburtstag, am 17. Mai 1892 mit der Würde eines Ehrenbürgers der Stadt Hildesheim ausgezeichnet wurde.
Schwemann nahm seinen Ruhesitz an der Zingel, wo er im Alter von knapp 80 Lebensjahren verstarb. Sein Privatgrundstück an der Peiner Straße hatte er der Stadt zum Ausbau des Hildesheimer Zentralfriedhofs zur Verfügung gestellt, wofür ihm die Kommune im Gegenzug eine Familiengrabstätte in bevorzugter Lage nahe der Kapelle zusprach. Die Anlage auf dem heutigen Nordfriedhof steht unter Denkmalschutz.
Familie
Mit Louise Glenewinkel (gestorben 1899, heiratete auch den in Hildesheim tätigen Bäckermeister Daniel Schneider) hatte Schwemann die Tochter Caroline, Spitzname Lina (1854–1934) aus Hannover, die als Köchin in Hildesheim arbeitete. Diese heiratete Ernst Palandt (1848–1918) aus Dorstadt (Kreis Goslar), den Taubstummenlehrer erst in Hildesheim und 1874 bis 1879 in Stade. Dort gebar Lina am 1. Mai 1877 ihren Sohn, den späteren Juristen Otto Palandt.
Schwemannstraße
Nach dem Tode Schwemanns, der 1897 in wurde die dortige Schwemannstraße nach dem Unternehmer und Senator benannt.
Literatur
- K. Sievert: 23 Ehrenbürger. In: Hildesheimer Heimat-Kalender, Gerstenberg-Verlag Hildesheim, 1970, S. 72
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Das konkrete Geburtsdatum ergibt sich
- aus der Angabe von Hermann-Joseph Brand, Schwemann sei an seinem 75. Geburtstag zum Ehrenbürger ernannt worden, und
- der wohl vom Stadtarchiv Hildesheim gegebenen Datumsangabe zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde auf der Seite hildesheim.de
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Carolin Krumm: Grabstätte Schwemann, in dies.: Der Hildesheimer Zentralfriedhof. Todesrezeption und Todesgedenken im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ( = Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, Bd. 17), Führer, Hrsg.: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hameln: Niemeyer, 1998, ISBN 978-3-8271-8017-9 und ISBN 3-8271-8017-1, S. 48
- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Hermann-Josef Brand: Schwemann, Friedrich-Wilhelm auf seiner Seite hildesheim-lexikon.jimdo.com in der Version vom 28. Januar 2016
- 1 2 Andreas Thier: Palandt, Otto, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 20 (2001), S. 9f.
- 1 2 3 N. N.: Ehrenbürger (Memento des vom 8. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Seite hildesheim.de in der Version vom 28. Januar 2016
- 1 2 Norbert Matern: Politische Wahlen in Hildesheim 1848 bis 1867, Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Rhein. Friedrich Wilhelms-Universität Bonn, Bonn, 1959, S. 184f.; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: Schwemann & Stücke, Eisen- u. Metallgroßhandlung. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 558.