Friedrich Michael Ziegenhagen (* 1694 in Naugard, Pommern; † 24. Januar 1776 in London) war ein bedeutender Pietist und als Hofprediger des englischen Königs Georg I. einer der Förderer der Society for Promoting Christian Knowledge (SPCK).
Ziegenhagen studierte ab April 1714 Theologie in Halle, wo er von August Hermann Francke beeinflusst wurde, und ab 1717 an der Universität Jena. Nach dem Studium trat er eine Stelle als Hausprediger beim Grafen von Platen in Linden bei Hannover an. 1722 wurde er zum deutschen lutherischen Hofprediger in London berufen und blieb dort bis an sein Lebensende.
Er unterhielt Kontakte zu Pietisten in ganz Europa und war eine wichtige Verbindungsperson zwischen den Pietisten in den europäischen Ländern und den Missionfeldern in Nordamerika und in Indien, wo er die Aktivitäten der Dänisch-Halleschen Mission unterstützte. Aus religiösen Gründen blieb Ziegenhagen unverheiratet.
Literatur
- Norman J. Threinen: Friedrich Michael Ziegenhagen (1694–1776). German Lutheran Pietist in the English court. In: Lutheran Theological Review. Band 12, 1988, S. 56–94.
- Norman J. Threinen: Friedrich Ziegenhagen. The London Connection to India and America. In: Hans-Jürgen Grabbe (Hrsg.): Halle Pietism, Colonial North America, and the Young United States (USA-Studien Band 15). Stuttgart 2008. S. 113–134.
- Eberhard Fritz: Johann Friedrich Oberlin und die pietistische Bewegung in Straßburg. Zum Einfluss des radikalen Pietismus auf den elsässischen Pfarrer und Sozialreformer. In: Pietismus und Neuzeit. Band 34, 2008, S. 167–188. [betrifft: Beziehungen Ziegenhagens zu Straßburg]
- Christina Jetter-Staib: Halle, England und das Reich Gottes weltweit – Friedrich Michael Ziegenhagen (1694–1776). Hallescher Pietist und Londoner Hofprediger. (Hallesche Forschungen, Band 34). Halle 2013.
Weblinks
- Eintrag zu Ziegenhagen im Bio-bibliographischen Register zum Hauptarchiv der Franckeschen Stiftungen