Friedrich Riesch (* 27. April 1840 in Fulda; † 29. Januar 1912 in Frankenberg) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Landtagsabgeordneter.

Riesch war der Sohn des Oberstleutnants Friedrich Ludwig Riesch. Er besuchte das Gymnasium in Hanau, die Höhere Gewerbeschule in Frankfurt am Main und das Polytechnikum in Hannover. Er trat 1857 in die preußische Armee ein und wurde am 21. Mai 1859 Seconde-Leutnant. Er nahm als Offizier im Deutschen Krieg und als Kompanieführer im Deutsch-Französischen Krieg teil. In der Schlacht bei Saint-Quentin wurde er schwer verwundet und schied daher 1872 als Hauptmann aus dem Heer aus.

Er wurde nun in den preußischen Verwaltungsdienst übernommen. Ab dem 13. August 1873 war er beim Verwaltungsamt in Höchst am Main, ab 20. Oktober 1874 dort als kommissarischer Polizeianwalt beschäftigt. Von 1877 bis 1883 war er Amtmann im Amt Nastätten. Am 9. März 1883 wurde e mit der kommissarischen Verwaltung des Landkreises Frankenberg beauftragt. Nachdem er am 2. Februar 1885 die Landratsprüfung bestanden hatte, wurde er am 23. Februar 1885 definitiv Landrat. Er blieb 29 Jahre lang bis zu seinem Tode Landrat in Frankenberg.

Politisch gehörte Riesch der Freikonservativen Partei an. Für diese war er 1888 bis zu seinem Tode Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus für den Wahlkreis Kassel 9 (Kirchhain, Frankenberg).

Literatur

  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 195–196.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 311.
  • Ludwig Luckemeyer: Liberales Waldeck und Pyrmont und Waldeck-Frankenberg 1821–1981, 1984, S. 229–235.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, Nr. 1888.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 174.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.