Friedrich Stanik (* 11. April 1898 in Borkum; † 25. Februar 1964 in Hamburg) war ein deutscher Kaufmann, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und SA-Brigadeführer.
Leben
Am 1. Dezember 1929 trat er in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 181.901). Von März 1929 bis Dezember 1930 führte er den SA-Sturm 17 (Motorsturm) in Hamburg. Danach wurde er Mitglied im Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) als Mitglied Nr. 879. Ab dem 1. Mai 1931 leitete er das NSKK in Hamburg. Seit 1931 gehörte er der Hamburger Bürgerschaft bis 1933 an.
Im Frühjahr 1932 kam es zu Spannungen innerhalb des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes (DHV) wegen der Richtung der Politik von Heinrich Brüning. Stanik erhielt von der Leitung des Gaus Hamburg den Auftrag, die Stellungnahme des DHV zu dieser Politik in einem Artikel zu verurteilen. Der DHV reagierte darauf mit einem Ausschluss Staniks aus dem DHV. Seit 1932 war er im Aufsichtsrat der Hamburger Hochbahn AG (HHA). Ab dem 10. April 1933 bestimmten die Mitglieder der NSDAP die Personalpolitik bei der HHA. Die Besetzung des Vorstandsvorsitzenden, der Vorstandsmitglieder und der Direktor der HHA wurden ausgewechselt, so dass Stanik den Posten des Generaldirektors und des Vorsitzenden des Vorstandes einnahm und damit Wilhelm Stein beurlauben ließ. In dieser Funktion blieb er bis 1945.
Im Jahr 1934 erfolgte am 21. Dezember seine Ernennung zum Hamburger Staatsrat. Im Jahr 1937 und von 1939 bis 1941 wurde er Gauinspektor und ab 1941 Stellvertreter des Gauleiters Karl Kaufmann im Gau Hamburg mit den Aufgaben für den Einsatz von Arbeitskräften z. B. nach einem Luftangriff betraut. Am 30. Januar 1939 wurde ihm das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen.
Im Jahr 1942 wechselte er am 15. September zur SA im Rang eines SA-Oberführers. Seine Beförderung zum SA-Gruppenführer erfolgte am 5. August 1943 in der SA-Gruppe Hansa. Im gleichen Jahr wurde er noch zuvor zum SA-Brigadeführer befördert.
Einzelnachweise
- ↑ Henning Timpke, Dokumente zur Gleichschaltung des Landes Hamburg 1933, Frankfurt/Main 1964, S. 325.
- ↑ Iris Hamel, Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband und nationale Gewerkschaft, Frankfurt/Main, 1967, S. 251–252.
- ↑ Henning Timpke, Dokumente zur Gleichschaltung des Landes Hamburg 1933, Frankfurt/Main 1964, S. 144.
- ↑ Ulrich Alexis Christiansen, Hamburgs dunkle Welten der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt, Berlin 2008, S. 67.
- ↑ Angelika Ebbinghaus, Karsten Linne, Kein abgeschlossenes Kapitel: Hamburg im "Dritten Reich", Hamburg 1997, S. 120.
- ↑ Michael Rademacher, Handbuch der NSDAP-Gaue 1928–1945, Vechta 2000, S. 74.
- ↑ Klaus D. Patzwall, Das Goldene Parteiabzeichen, Norderstedt 2004, S. 87.
- ↑ Andreas Schulz, Dieter Zinke, Die Generale der Waffen-SS und der Polizei, Band 3, Bissendorf 2008, S. 562.
- ↑ Der SA-Führer, Ausgaben 1–12, München 1943, S. 189.