Fritz Belleville (auch Fritz Belleville-Jünger; * 30. Dezember 1903 in Berlin; † 3. Mai 1994 in Basel; Pseudonym: Fritz Merz) war ein deutscher politischer Aktivist.
Leben
Belleville studierte Rechtswissenschaft in Berlin und Frankfurt. 1922 trat er in die Kommunistische Partei Deutschlands ein, von welcher er 1926 ausgeschlossen wurde. Daraufhin wandte er sich dem Trotzkismus zu. 1932 kam Belleville nach Basel, studierte dort Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie und war in der marxistischen Studentengruppe aktiv; von 1933 bis 1934 war er Mitglied der Marxistischen Aktion. Von 1932 bis 1934 war er Mitglied der Trotzkistischen Bewegung. Während des Krieges war Belleville zeitweise in Arbeitslagern; er erhielt erst 1954 die Schweizer Niederlassungsbewilligung. 1940 wurde er aus Deutschland ausgebürgert; erst 1977 nahm er wieder die deutsche Staatsangehörigkeit an. Nach 1945 war er Korrektor, Referent bei der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale und Präsident der Ortsgruppe Basel der Freidenker.
Literatur
- Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6 (Online).
Weblinks
- Hermann Wichers: Belleville, Fritz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Fritz Belleville. (PDF; 205 kB) Biographie und Bibliographie auf Trotzkyana.net
- Institut für Zeitgeschichte München-Berlin: Zeugenschrifttum Online. ZS 3008, Belleville, Fritz (PDF-Datei; 2,77 MB). Interview Stock mit Belleville am 29. März 1972 (Zweitfassung) betreffend Emigration in die Schweiz; Marxismus; Kommunistische Partei; Lenin-Bund; Marxisten und Trotzkisten, Charakterisierung einiger politischer Emigranten in der Schweiz.