Fritz Karl Günther (* 27. September 1877 in Winkel (Rheingau); † 4. Januar 1957 in Heidelberg) war ein deutscher Chemiker, der wichtige Grundlagen für synthetische Waschmittel lieferte.
Günther war der Sohn eines Weinberg-Besitzers und studierte ab 1897 Chemie an der Universität München mit der Promotion 1901 bei Johannes Thiele über Derivate des Dicyanhydrochinons. Ebenfalls 1901 wurde er Chemiker bei BASF. 1928 erhielt er die Prokura und er wurde stellvertretender Leiter des Hauptlaboratoriums der BASF. 1938 ging er aufgrund eines Augenleidens, an dem er später erblindete, in Pension.
Er ist bekannt für die Entwicklung von Waschmitteln auf Basis von Alkylarylsulfonaten. Die von ihm 1917 synthetisierte Isopropylnaphtalensulfonsäure war das erste Waschmittel ohne Fettbasis. Das wichtigste Produkt aus dieser Reihe kam als Nekal in den Handel und wurde von Fritz Günther 1925 gefunden.
Weiter trug er zur Entwicklung von Azofarbstoffen bei wie der Entwicklung der Echtfärbesalze 1923 (stabilisierte Diazoniumverbindungen).
Er war an 61 deutschen Patenten beteiligt.
Er war seit 1907 mit Edith Klingelhöffer verheiratet. Seine beiden Söhne wurden als Soldaten im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront vermisst.
Literatur
- Karl Saftien: Fritz Günther 1877-1957. In: Chemische Berichte. Band 92, Nr. 4, 1959, S. XXIX-XXXVI, doi:10.1002/cber.19590920437.
- Winfried R. Pötsch u. a. Lexikon bedeutender Chemiker, Harri Deutsch, Frankfurt am Main 1989.
Weblinks
- Karl Saftien: Günther, Fritz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 273 (Digitalisat).