Die Fuerzas Armades Rebeldes (auf Deutsch: Bewaffnete Rebellenstreitkräfte) waren von den 1960er- bis in die 1990er-Jahre eine linksextreme Terrororganisation in Guatemala. Sie wurde während des Bürgerkrieges ab 1960 gegründet, um gegen die von den USA errichtete Militärdiktatur zu kämpfen.

Ihr Ziel war die Gründung eines marxistisch-leninistischen Staates, weshalb sie Teil der linken Sammelbewegung URNG war und sich eng mit anderen sozialistischen Gruppierungen vernetzte. Ab Ende der 1960er-Jahre begann die guatemaltekische Regierung großflächige Operationen gegen die FAR, bei der bis zu 8000 Anhänger starben. Die Überlebenden flohen nach Mexiko, um sich neu zu organisieren.

Nach mehreren Geiselnahmen und Morden an Politikern und Botschaftsangehörigen verschwand die FAR ab 1971 in die Bedeutungslosigkeit, bis sie sich nach Ende des Bürgerkriegs 1996 endgültig auflöste.

Entführungen

Die FAR wurden auf internationaler Ebene besonders durch mehrere Entführungen und Morde an hohen Staatsangehörigen bekannt. Das wohl bekannteste Opfer war der US-amerikanische Botschafter John Gordon Mein, der im August 1968 entführt wurde und bei einem Fluchtversuch starb. Monate zuvor hatten die FAR bereits zwei US-Ärzte ermordet, welche die US-Botschaft in Guatemala-Stadt besuchen wollten.

1970 folgten zwei weitere Aktionen, beginnend mit der Entführung des guatemakalischen Außenministers Alberto Fuentes Mohr, der gleichzeitig auch der Gründer der Sozialdemokratischen Partei in Guatemala war. Dieser wurde im Austausch gegen ein inhaftiertes FAR-Mitglied aber wieder freigelassen. Auch der deutsche Diplomat Karl Graf von Spreti wurde im April 1970 Opfer einer Geiselnahme. Bei einem Fluchtversuch wurde er jedoch erschossen, was zu einer diplomatischen Krise zwischen der Bundesrepublik und der guatemaltekischen Regierung führte.

Belege

  1. Carlota Mcallister: A Headlong Rush into the Future. In: A Century of Revolution. Duke University Press, 2010, S. 276–308 (doi.org [abgerufen am 23. August 2023]).
  2. The Assassination of Ambassador John Gordon Mein, Guatemala, 1968 – Association for Diplomatic Studies & Training. Abgerufen am 23. August 2023.
  3. Lewis H. DiUguid: Alberto Fuentes Fohr, 51, Guatemalan Leader, Dies. In: Washington Post. 27. Januar 1979, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 23. August 2023]).
  4. Bernhard Blumenau: The United Nations and terrorism: Germany, multilateralism, and antiterrorism efforts in the 1970s. Palgrave Macmillan, Basingstoke 2014, ISBN 978-1-137-39196-4.
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