In der Mathematik bezeichnet man als Fundamentalklasse einen Erzeuger der höchsten Homologiegruppe einer Mannigfaltigkeit. Im Falle triangulierter Mannigfaltigkeiten kann man die Fundamentalklasse durch die formale Summe der kohärent orientierten Simplizes der Triangulierung repräsentieren.
Zykel, welche die Fundamentalklasse repräsentieren (d. h., deren Homologieklasse die Fundamentalklasse ist), werden als Fundamentalzykel bezeichnet.
Definitionen
Geschlossene, orientierbare Mannigfaltigkeiten
Es sei eine geschlossene orientierbare -dimensionale Mannigfaltigkeit. Dann ist
und man bezeichnet einen der beiden Erzeuger als Fundamentalklasse .
Mannigfaltigkeiten mit Rand
Es sei eine kompakte, orientierbare -dimensionale Mannigfaltigkeit mit Rand. Dann ist
und man bezeichnet einen der beiden Erzeuger als relative Fundamentalklasse .
Nicht-orientierbare Mannigfaltigkeiten
Es sei eine geschlossene, nicht notwendig orientierbare, -dimensionale Mannigfaltigkeit. Dann ist
und man bezeichnet den Erzeuger (d. h. das nichttriviale Element) als -Fundamentalklasse.
Lokale Orientierungen
Es sei eine -dimensionale Mannigfaltigkeit. Dann gilt
für jeden Punkt . Falls geschlossen und orientierbar ist, dann ist
ein Isomorphismus und man bezeichnet das Bild der Fundamentalklasse unter als lokale Orientierung in .
Nichtkompakte Mannigfaltigkeiten
Es sei eine orientierbare -dimensionale Mannigfaltigkeit. Dann gibt es zu jeder kompakten Teilmenge eine Homologieklasse
so dass jede Inklusion kompakter Teilmengen die Klasse auf abbildet.
Kronecker-Paarung
Die kanonische Kronecker-Paarung zwischen Homologie und Kohomologie lässt sich im Fall -dimensionaler, geschlossener, orientierbarer Mannigfaltigkeiten wie folgt interpretieren. Sei die Kohomologieklasse in De-Rham-Kohomologie repräsentiert durch die Differentialform , dann ist
- .
Literatur
M. J. Greenberg, J. R. Harper: Algebraic topology, Benjamin/Cummings Publishing Co. Inc. Advanced Book Program, 1981
Weblinks
Fundamental class (Encyclopedia of Mathematics)