Günter Maas (* 15. November 1941 in Elm, Saarland) ist ein ehemaliger deutscher Ringer. Er war siebenfacher deutscher Meister und Olympiateilnehmer.

Werdegang

Günter Maas begann im Alter von 11 Jahren beim AC Elm mit dem Ringen. Er betätigte sich dabei in beiden Stilarten, dem freien und dem griechisch-römischen Stil. Im Laufe seiner Karriere rang er neben dem AC Elm auch noch für den KSV Schwalbach, den KSV Eppelborn, den ASV Schifferstadt und für die WKG Schwalbach/Schwarzenholz/Elm/Ensdorf.

Günter Maas, der den Beruf eines Lehrers ergriff, war ausgesprochen leicht. In den ersten Jahren seiner Karriere rang er noch im Fliegengewicht, der Gewichtsklasse, die bis 52 kg Körpergewicht reichte. In jenen Jahren gehörte er zwar zur saarländischen Spitzenklasse, konnte aber auf bundesdeutscher Ebene keine größeren Erfolge erzielen. Das Fliegengewicht wurde in der BRD von Paul Neff und Rolf Lacour beherrscht. Die einzige Medaille, die er bis 1968 bei einer deutschen Meisterschaft gewann, war die für den 3. Platz bei der deutschen Junioren-Meisterschaft 1962 im freien Stil.

Die Zeit von Günter Maas kam 1969, als das Papiergewicht eingeführt wurde, die bis 48 kg ging. In dieser Gewichtsklasse errang er von 1969 bis 1976 insgesamt sieben deutsche Meistertitel in beiden Stilarten. Dazu kommt noch eine deutsche Mannschafts-Meisterschaft, die er 1971 mit dem Team des ASV Schifferstadt gewann.

1969 wurde er erstmals bei einer internationalen Meisterschaft, der Europameisterschaft in Sofia eingesetzt. Er kam dort im freien Stil auf den 9. Platz. Bei der Weltmeisterschaft 1971, die ebenfalls in Sofia stattfand, besiegte er im griechisch-römischen Stil den US-Amerikaner Wayne Homes und Ferenc Seres aus Ungarn, unterlag aber gegen Stefan Angelow aus Bulgarien und Rahim Aliabadi aus dem Iran. Er belegte damit in der Endabrechnung den 7. Platz.

Bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde er wieder im griech.-röm. Stil eingesetzt. Nach einem Freilos in der 1. Runde unterlag er gegen Rahim Aliabadi und Kazuhara Ishida aus Japan und erreichte den 8. Platz.

Den Abschluss seiner internationalen Ringerlaufbahn bildete der 10. Platz im griech.-röm. Stil bei der Weltmeisterschaft 1973 in Teheran. Er siegte dort über Karoly Kanczar aus den Vereinigten Staaten und unterlag gegen Raimo Hirvonen aus Finnland und Ryszard Swierad aus Polen.

Einige schöne Erfolge gelangen Günter Maas bei gut besetzten internationalen Turnieren. So gewann er 1970 die internationale US-amerikanische Meisterschaft, 1971 beim Klippan-Turnier in Schweden und 1973 beim Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland in Moosburg an der Isar.

Nach seiner aktiven Zeit war Günter Maas beim Saarländischen Ringerverband viele Jahre lang als Trainer im Nachwuchsbereich tätig.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbStilGewichtsklasse
19699.EM in SofiaFPapiernach Niederlagen gegen Ognjan Nikolow, Bulgarien u. Marcel Micek, CSSR
19702.Klippan-TurnierGRPapierhinter Rolf Andersson, Schweden u. vor Seger, Schweden
19701.Intern. USA-MeisterschaftGRPapiervor Kardy, Geller u. Vaughn, alle USA
19711.Klippan-TurnierGRPapiervor Stanjek, Polen u. Kaprol, DDR
19717.WM in SofiaGRPapiermit Siegen über Wayne Holmes, USA u. Ferenc Seres, Ungarn u. Niederlagen gegen Stefan Angelow, Bulgarien u. Rahim Aliabadi, Iran
19722.Klippan-TurnierGRPapierhinter Gheorghe Berceanu, Rumänien u. vor Bernd Drechsel, DDR u. Stefan Angelow
19723.Vorolympisches Turnier in MünchenGRPapierhinter Stoico Krastew, Bulgarien u. Bernhard Sczepanski, Polen
19728.OS in MünchenGRPapiernach Niederlagen gegen Rahim Alidabadi u. Kazuhara Ishida, Japan
19731.Großer Preis der BRD in Moosburg an der IsarGRPapiervor Christow, Bulgarien u. Ryszard Swierad, Polen
197310.WM in TeheranGRPapiermit einem Sieg über Karoly Kanczar, USA u. Niederlagen gegen Raimo Hirvonen, Finnland u. Ryszard Swierad

Anm.: OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil. GR = griechisch-römischer Stil, Papiergewicht bis 48 kg Körpergewicht

Deutsche Meisterschaften

JahrPlatzOrtStilGewichtsklasse
19691.SaarbrückenGRPapiervor Mario Sabattini, Freiburg u. Erwin Drywa, Witten
19691.DortmundFPapiervor Erwin Drywa u. Armin Diepold, München
19701.FreiburgGRPapiervor Erwin Drywa u. Alfred Silberhorn, Tennenbronn
19701.SchifferstadtFPapiervor Willi Heckmann, Schifferstadt u. Günter Hug, Ziegelhausen
19711.Bad ReichenhallGRPapiervor Wolfgang Fausel, Dewangen u. Fritz Schmidt, Elversberg
19721.TuttlingenGRPapiervor Rolf Krauß, Ludwigshafen am Rhein u. Heinz Schmidt (Ringer), Köllerbach
19761.AschaffenburgGRPapiervor Heinz Schmieden, Mainz u. Günter Schenk Dettingen

Quellen

  • „Hundert Jahre Ringen in Deutschland“, Hrsg. Deutscher Ringer-Bund, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991,
  • Jahrbuch 1972, Hrsg. Deutscher Ringerbund, Athletik-Verlag Karlsruhe, 1972,
  • Fachzeitschriften Athletik und Der Ringer,
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
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