Gürtelkabel sind mehradrige Erdkabel im Nieder- und Mittelspannungsnetz, die über den verseilten, isolierten Adern eine gemeinsame zusätzliche Umwicklung aus Isolierpapier und darüber einen Metallmantel mit Schutzhülle haben.

Gewickelte Papierstreifen, die mit einer zähflüssigen, isolierenden Flüssigkeit getränkt und mit einer gemeinsamen Papierisolierung (Gürtel) umwickelt sind, bilden die Isolierung. Die Papierisolierung ist elektrisch sehr hochwertig, sie muss jedoch durch einen wasserdichten Mantel aus Blei gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Daher haben sie einen Metallmantel. Zum Schutz gegen mechanische Beschädigungen ist der weiche Bleimantel von bitumengetränkten Faserstofflagen und einer darüber liegenden Stahlbewehrung umgeben, die ihrerseits durch einen PVC-Mantel vor chemischen Einflüssen geschützt wird.

Für Gürtelkabel haben sich mit Kabelimprägniermasse gefüllte Dreileiter-Endverschlüsse durchgesetzt.

Montagehinweise

In einem Metallgehäuse werden die Kabeladern aufgeteilt und durch flexible Isolierschläuche an die Anschlussstellen geführt. Um einen möglichen Massebedarf der Kabel auszugleichen, kann Imprägniermasse nachgefüllt werden. Damit eine Nachtränkung gewährleistet ist, dürfen die Zwickel und die Zwischenräume Ader-Mantel nicht dicht gewickelt werden. Zur Vereinfachung der Wartung sind die Endverschlussgehäuse mit Sichtringen zur Massestandskontrolle und mit Einfüllstutzen versehen.

Maximal zulässige Höhenunterschiede für Gürtelkabel bei senkrechter Anordnung: bei bis zu 6 kV Nennspannung: max. Höhenunterschied: 50 m. Anwendung findet das Gürtelkabel als Erdkabel, wenn ein erhöhter Korrosionsschutz erforderlich ist.

Literatur

  • Mario Kliesch / Frank Merschel: Starkstromkabelanlagen. In: Rolf Rüdiger Cichowski (Hrsg.): Buchreihe Anlagentechnik. 2. Auflage. EW Medien und Kongresse-Verlag, Frankfurt 2010.
  • Theodor Buchhold, Hans Happoldt: Elektrische Kraftwerke und Netze. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-25887-3, S. 205 ff. (Google Books Seite 205).
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