Gabriel Gailler (* 1838 in Obertraubing; † 1917 in Berchtesgaden) war ein bayerischer Bauchredner und Marionettenspieler.

Gailler besaß ein eigenes Marionettentheater, dessen Grundstock drei große Puppen gewesen waren, die er von einem Gastwirt geschenkt bekommen hatte. Diesen Bestand baute er in beeindruckender Weise aus. Mit seinem Theater ging er in Südostbayern auf Tournee und inszenierte sowohl klassische Stücke als auch aktuelle Ereignisse. So brachte er z. B. auch den Finanzskandal um die Spekulantin und Betrügerin Adele Spitzeder auf die Bühne, der sich 1873 in München abspielte. 1906 gab er das Wanderleben auf und verkaufte sein Theater in Berchtesgaden an Ludwig Walch. Das Marionettentheater war dort noch bis 1936 im Einsatz. Heute befinden sich Gaillers Marionetten im Berchtesgadener Museum Schloss Adelsheim.

Einzelnachweise

  1. Puppentheatermuseum München (Hg.), Adele Spitzeder. Marionettenspiel um einen Münchner Finanzskandal im Jahre 1873; wortgetreue Wiedergabe einer alten Handschrift / [hrsg. vom Puppentheatermuseum im Münchner Stadtmuseum]. Mit einem Vorw. von Irena Raithel-Zivsa, München, Puppentheatermuseum 1981, Schriftenreihe des Münchner Puppentheatermuseums ; H. 2
  2. Zum Marionettentheater in Berchtesgaden siehe Friedrich Schelle: Spaziergänge durch Berchtesgaden und Umgebung 1860–1920. Fotos mit Bildtexten. Plenk Verlag, Berchtesgaden 2. Aufl. 1977. Unpaginiert, siebtletzte Seite.
  3. Zu den Marionetten (Memento des Originals vom 1. Dezember 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Museum Schloss Adelsheim, online unter museum-schloss-adelsheim.de
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