Gajendra ist ein Elefant in der hinduistischen Mythologie.
Seine Geschichte, Gajendra Moksha oder Die Befreiung Gajendras ist im 8. Buch des Bhagavatapurana zu finden. In dieser Geschichte kam Vishnu auf die Erde herab, um Gajendra aus der Bedrohung durch das Krokodil Makara zu retten. Mit Vishnus Hilfe erreichte Gajendra die Befreiung (Moksha) aus dem Kreislauf der Wiedergeburt (Samsara), erlangte eine körperliche Gestalt gleich Vishnus Gestalt (Sarupya Mukti) und ging mit dem Gott in dessen Reich Vaikuntha ein.
Gajendra Moksha
Der Elefant Gajendra, Anführer seiner Herde, lebte im Garten Rtumat auf dem Berg Trikuta. Als er sich an einem heißen Tag abkühlen wollte, begab er sich mit seiner Herde zu einem See. In diesem See lebte ein Krokodil, das Gajendra angriff und sich in seinem Bein verbiss. Gajendra versuchte lange Zeit, sein Bein aus dem Maul des Krokodils zu befreien. Gajendras Freunde und Familie versammelten sich um ihn, aber sie konnten ihm nicht helfen. Als sie spürten, dass Gajendra dem Tode nahe war, verließen sie ihn. Gajendra rief verzweifelt um Hilfe. Mit allerletzter Kraft (der Kampf mit dem Krokodil hatte über 1.000 Jahre gewährt) rief er schließlich zum Gott Vishnu und bot ihm mit seinem Rüssel eine Lotus-Blume als Opfergabe an. Auf Gajendras Gebet hin erschien Vishnu auf dem Vogel Garuda, trennte mit seinem Feuerrad (Sudarshana Chakra) dem Krokodil den Kopf ab und rettete somit Gajendra. Dieser konnte die Befreiung Moksha nur erreichen, weil er allen Stolz und allen Zweifel hinter sich ließ und sich bedingungslos Vishnu ergab.