Gale Garnett (* 17. Juli 1942 in Auckland, Neuseeland als Gale Zoë Garnett) ist eine englischsprachige Popmusiksängerin, Schauspielerin und Autorin. Als Sängerin war sie in den USA in den 1960er Jahren erfolgreich.

Leben

Garnet verlebte einen Großteil ihrer Kindheit in England. Ihr Vater starb früh mit 38 Jahren und ihre Mutter war Alkoholikerin. Schon als achtjähriges Kind wirkte sie in verschiedenen Theateraufführungen mit, und als Zwölfjährige spielte sie in London eine Rolle in Tennessee WilliamsThis Property Is Condemned (Dieses Mädchen ist für alle). Unmittelbar danach wanderte ihre Familie nach Kanada aus und ließ sich in Toronto nieder. Nach dem Tod des Vaters ging Gale 1957 mit zwei älteren Freunden nach New York. Dort arbeitete sie unter anderem im Tourmanagement des Theaterstücks The World of Suzie Wong. Durch die Tournee lernte sie Kalifornien kennen und schätzen und ließ sich in Los Angeles nieder.

Anfang der 1960er Jahre begann Garnett auch als Sängerin aufzutreten, und sie bekam erste Fernsehangebote. Schon 1960 trat sie in der TV-Serie 77 Sunset Strip auf, es folgte eine Rolle in der Bonanza-Serie. Mit 19 Jahren kehrte sie nach Toronto zurück und nahm dort eine Schauspielausbildung auf. 1964 erhielt sie einen Schallplattenvertrag bei der New Yorker Plattenfirma RCA Victor, die im gleichen Jahr Garnetts erste Single mit den Titeln We’ll Sing in the Sunshine / Prism Song herausbrachte. We’ll Sing in the Sunshine hatte Garnett selbst geschrieben und erreichte damit einen beachtlichen Erfolg. Im Herbst 1964 war der Song 17 Wochen lang in den Billboard Hot 100 notiert und erreichte als beste Platzierung Rang 4. In den Adult Contemporary Charts lag der Titel auf Platz 1. Er erhielt 1965 den Grammy für den besten Folksong. Anfang 1965 kam auch der ebenfalls von Garnett geschriebene Titel Lovin’ Place aus ihrer zweiten RCA-Single in die Hot 100 und stieg bis zum 54. Rang auf. Bis 1967 veröffentlichte Garnett insgesamt acht Singles bei RCA, dazu vier Langspielplatten. In den Jahren 1968 und 1969 erschienen bei Columbia eine Single und zwei Langspielplatten, auf denen neben Garnetts Namen auch ihre Begleitband The Gentle Reign genannt wurde. 1965 brachte RCA in Deutschland auch zwei Garnett-Singles mit deutschsprachigen Titeln heraus: Malaika / Pretty Boy (# 9613) und Schön, schön, schön ist das Leben / Denk bitte heute nicht an morgen (# 9671).

Als 1970 Garnetts Plattenverträge ausgelaufen waren, wandte sie sich wieder verstärkt der Schauspielerei zu. Neben Rollen in verschiedenen TV-Serien übernahm sie auch Filmrollen in den Streifen Journey (1972) und Happy Mother’s Day, Love George (1973). 1975 trat sie in einer Folge der auch in Deutschland ausgestrahlten TV-Serie Einsatz in Manhattan auf. Ihre vorerst letzte Filmrolle hatte Garnett 2002 in dem US-Film Hochzeit auf Griechisch. Zusätzlich betätigte sie sich als Journalistin und Autorin. Sie schrieb für mehrere Zeitungen Essays, Kolumnen und Buchkritiken. Für sich selbst schrieb sie zwei Ein-Personen-Theaterstücke. 1999 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Visible Amazement (Öffentliche Verwunderung).

Diskografie

US-Singles

TitelKat.-Nr.Jahr
RCA Victor
We’ll Sing in the Sunshine / Prism Song83881964
Lovin' Place / I Used to Live Here84721964
I’ll Cry Alone / Where Do You Go to Go Away85491965
I’m Gonna Sit Right Down And Write Myself A Letter /
Why Am I Standing In The Window
86681965
This Kind Of Love / Oh There’ll Be Laughter88241966
It’s Been a Lonely Summer / You’ve Got to Fall in Love Again89611966
The Sun Is Gray / I Make Him Fly90201966
Over the Rainbow / The Cats I Know91961967
Columbia
Breaking Through / Fall in Love Again (& The Gentle Reign)444791968

US-Langspielplatten

TitelKat.-Nr.Jahr
My Kind of FolksongsRCA 28331964
The Many Faces of Gale GarnettRCA 33251965
Variety Is the SpiceRCA 34931966
Flying and Rainbows and LoveRCA 37471967
An Audience With the King of Wands (& Gentle Reign)Columbia 96251968
Sausalito Heliport (& Gentle Reign)Columbia 97601969

Literatur

  • Gale Zoë Garnett: Blue Girl. Roman. Übers. Ulrike Seeberger. Aufbau, Berlin 2002 (Visible Amazement. Stoddart, 1999)
  • Frank Laufenberg: Rock- und Poplexikon. Band 1. Econ TB Verlag, Düsseldorf 1998, ISBN 3-612-26206-8, S. 584
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