Galizischer Platz
Halyzka-Platz
Platz in Kiew

Karte des Galizischer Platz in Kiew
Basisdaten
Ort Kiew
Ortsteil Rajon Schewtschenko
Angelegt Mitte 19. Jahrhunderts
Neugestaltet 1960–1970
Hist. Namen Galizischer Platz, Powstannja-Platz
Bauwerke Obelisk zu Ehren der Stadt Kiew, Nationalzirkus der Ukraine, Hotel „Lybid“, Kaufhaus „Ukraine“
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Kraftverkehr, ÖPV

Der Galizische Platz (ukrainisch Площа Галицька Ploshcha Halyzka), bis 2023 Siegesplatz (ukrainisch Площа Перемоги Ploschtscha Peremohy) oder Peremohy-Platz, ist ein Platz in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Lage

Der Galizischer Platz ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Rajon Schewtschenko im Westen der Kiewer City auf den zehn Straßen einmünden, darunter der Taras-Schewtschenko-Boulevard und der Beresteiski-Prospekt.

Geschichte

Der Platz ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Er lag damals am westlichen Stadtrand Kiews. Nördlich des Platzes bzw. der Brest-Litowsker Chausse entwickelte sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die sogenannte städtische Schuljawka als neuer Stadtteil Kiews. 1860 wurde auf dem Platz ein Markt für Bekleidung eröffnet, nachdem im Februar 1858 der Generalgouverneur von Kiew, Illarion Wassiltschikow, der jüdischen Bevölkerung erlaubt hatte dienstags, donnerstags und sonntags öffentlichen Handel zu betreiben. Daraufhin wurde der Markt Jüdischer Markt oder nach der Umbenennung des Platzes Galizischer Markt genannt.

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts folgte die Benennung der Straßen und Plätze Kiews keiner Systematik. 1869 wurde daher eine Überarbeitung der Namen von Ortsnamen durchgeführt, um Doppelungen sowie die Namen zu beseitigen, und Plätze bzw. Straße, die noch keine Namen hatten, eindeutig zu benennen. Im Zuge dieser Umbenennung erhielt der Platz den Namen Galizischer Platz (russisch Галичская площадь), da er an einer Straße lag, die nach Westen, in Richtung Galizien, führte. In dieser Zeit entstand auf dem Platz auch die Johannes Chrysostomos geweihte Eiserne Kirche, die 1934 abgerissen wurde. 1905, während der kurzlebigen Republik Schuljawka, werde der Platz Aufstandsplatz (Площадь Восстания) genannt.

1952 erhielt der Platz den Namen Siegesplatzes zur Erinnerung an der Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. In den 1960er und 1970er Jahren kam es zu einer tiefgreifenden Umgestaltung des Platzes. Am Standort der abgerissenen Eisernen Kirche entstand das Gebäude des Nationalzirkus der Ukraine – zu dieser Zeit der größte Kuppelbau der Stadt, gegenüber das Kaufhaus Ukraina und das Hotel Lybid. Diese drei Gebäude sind auch die einzigen, die eine Hausnummer des Platzes tragen.

1981/82 erfolgte eine weiter Umgestaltung des Platzes. Auf dem Platz wurde der 43 m hohe Siegesobelisk errichtet. Zwischen dem Gebäude des Zirkusses und dem Kaufhaus Ukraina entstand eine Fußgängerunterführung.

Im Februar 2023 erhielt der Platz mit einer Entscheidung des Kiewer Stadtrates der historischen Namen Galizischer Platz zurück.

Obelisk zu Ehren der Stadt Kiew

Der 43 Meter hohe „Obelisk zu Ehren der Stadt Kiew“ ist ein aus Stahlbeton, mit weißem Marmor verkleideter Obelisk mit vergoldetem Sowjetstern auf seiner Spitze. Auf beiden Seiten der Stele befindet sich eine vergoldete Nachbildung des Goldenen Sterns eines Helden der Sowjetunion und dem dazugehörigen Leninorden. Er erhielt seinen Namen aufgrund des der Stadt 1965 verliehenen Titel „Heldenstadt“, den sie sich im Großen Vaterländischen Krieg erworben hatte. Der Obelisk wurde am 8. Mai 1982 im Rahmen der 1500-Jahr-Feier der Stadt Kiew eingeweiht.

Commons: Galizischer Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Platz auf der Kiew-Enzyklopädie, abgerufen am 4. März 2014 (ukrainisch)
  2. Переименование улиц Киева в 1869 году. 20. März 2012, abgerufen am 5. März 2023 (russisch).
  3. Offizielle Seite des Zirkus/Geschichte (Memento vom 10. Februar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 4. März 2014 (ukrainisch)
  4. Рішення Київської міської ради від 9 лютого 2023 року № 5949/5990 «Про повернення історичної назви площі Перемоги в Шевченківському районі міста Києва». 2. März 2023, abgerufen am 5. März 2023 (ukrainisch).
  5. Günter Schäfer:"Kiev, Rundgänge durch die Metropole am Dnepr", 3. Auflage 2011; Trescher Verlag, ISBN 978-3-89794-181-6, S. 180–181.
  6. Heldenstadt-Obelisk; abgerufen am 21. März 2014 (ukrainisch)

Koordinaten: 50° 26′ 48,6″ N, 30° 29′ 33,3″ O

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